Radikalisierung wird zumeist als ein Prozess verstanden, der zu einer Ablehnung der gesellschaftlichen Ordnung führt und bei dem häufig Gewalt angewandt wird. Doch verliert diese Sichtweise schnell radikalisierte Formen des Widerstands aus dem Auge, die sich nicht an dem Wettbewerb um Aufmerksamkeit beteiligen: Der Rückzug aus der Gesellschaft, der sich durch die Verweigerung der Einhaltung gesellschaftlicher Konventionen als eine ebenso radikale Form dissidenter Politik versteht. Gemeinsam mit Philip Wallmeier analysiert Maik Fielitz diese Form der Radikalisierung in einem Artikel der Zeitschrift „Behemoth“. Beide Wissenschaftler untersuchen anhand der völkischen Siedler und der sogenannten Reichsbürger die Radikalität von Rückzugsbewegungen im Kontext des bundesdeutschen Rechtsextremismus.