Gemeinsame Veranstaltung mit der ZEIT-Stiftung: Zeitenwende anders gedacht

Bundestagsvizepräsidentin Özoğuz diskutierte mit Friedensforscher:innen über das Friedensgutachten 2023

Rund 80 Zuschauer:innen nahmen an der Diskussionsveranstaltung in der Bucerius Law School teil und hatten im Anschluss die Gelegenheit, Fragen zu stellen.

Russlands Krieg gegen die Ukraine, Pandemie, Klimawandel und Extremwetterereignisse: Immer neue Krisen erschüttern die Welt. Zugleich steigt die Zahl der Gewaltkonflikte, an denen häufig nichtstaatliche, irreguläre Milizen und Rebellen beteiligt sind. Im aktuellen Friedensgutachten geben Deutschlands führende Friedensforschungsinstitute Antworten auf diese und weitere aktuellen friedens- und sicherheitspolitischen Fragen unserer Zeit und sprechen klare Handlungsempfehlungen für die Politik aus.

Die aktuellen sicherheitspolitischen Krisen und Herausforderungen und die entsprechenden Ratschläge des Friedensgutachtens waren jetzt Gegenstand einer gemeinsamen Veranstaltung mit der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius in der Bucerius Law School in Hamburg.

Nach der Begrüßung und Einführung in das Thema durch Sascha Suhrke, Bereichsleiter Politik und Gesellschaft der ZEIT-Stiftung, diskutierten

•    Aydan Özoğuz, MdB, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages
•   Prof. Dr. Ulrich Schneckener, Professor für Internationale Beziehungen & Friedens- und Konfliktforschung an der Universität Osnabrück
•    Prof. Dr. Ursula Schröder, Wissenschaftliche Direktorin am IFSH, Professorin für Politikwissenschaft, insbesondere für Friedensforschung und Sicherheitspolitik, an der Universität Hamburg sowie Mitherausgeberin des Friedensgutachtens

Die langjährige Stern-Journalistin Katja Gloger moderierte den Abend.

Prof. Dr. Ulrich Schneckener nahm den Veranstaltungstitel „Die Zeitenwende anders denken? Das Friedensgutachten in der Diskussion“ zum Anlass, einen sicherheits- und friedenspolitischen „Doppelwumms“ vorzuschlagen. Seiner Ansicht nach sollten die 100 Milliarden Euro Sondervermögen für die Bundeswehr verdoppelt werden, um so breiter und nachhaltiger in die Außen-, Sicherheits-, Friedens- und Entwicklungspolitik inklusive der Forschung zu investieren. Bundestagsvizepräsidentin Aydan Özuğuz nahm den Ball auf und zählte die bereits getroffenen Maßnahmen der aktuellen Regierung auf, um der „Zeitenwende“ zu begegnen. So verwies sie beispielsweise auf die Gas- und Strompreisbremse. Als Mit-Herausgeberin des Friedensgutachtens erläuterte Prof. Dr. Ursula Schröder eine der zentralen Empfehlungen des Gutachtens: die fortdauernde Unterstützung der Ukraine sicherzustellen. Dazu zählten neben notwendigen Waffenlieferungen und der Ausbildungshilfe auch, bereits jetzt verschiedene Möglichkeiten zu durchdenken, wie die westliche Staatengemeinschaft zu einer stabilen, friedlichen Ko-Existenz der Ukraine mit einem Russland mit oder ohne Putin beitragen könne, so die IFSH-Direktorin.

Über das Friedensgutachten
Weitere Informationen zum Friedensgutachten finden Sie auf www.friedensgutachten.de und auch im IFSH-Themenschwerpunkt hier.