Ehemalige US-Kongressabgeordnete zu Besuch am IFSH

Spannender Austausch: Sechs ehemalige Kongress-Abgeordnete diskutierten mit jungen Studierenden am IFSH. (c) IFSH

Das IFSH gehörte mit zu den ersten Stationen auf ihrer Deutschlandreise: Sechs ehemalige amerikanische Kongressabgeordnete informierten sich über die Arbeit des Hamburger Friedensforschungsinstituts und tauschten sich mit Studierenden des Masterstudiengangs Friedensforschung und Sicherheitspolitik aus. Die Politiker:innen wollten dabei insbesondere wissen, wie junge Menschen in Deutschland das aktuelle Weltgeschehen wahrnehmen: Was beunruhigt sie, wie blicken sie auf den bevorstehenden US-Wahlkampf und die zunehmende Großmachtrivalität zwischen den Vereinigten Staaten und China?

Die Kriege in der Ukraine und in Gaza, das Erstarken von Populisten und politischen Extremisten auf beiden Seiten des Atlantiks und nicht zuletzt die Klimakrise: bei der Benennung der größten sicherheitspolitischen Probleme waren sich die Studierenden und die ehemaligen Kongressabgeordneten einig. Die Männer und Frauen der amerikanischen Besucherdelegation blickten auf eine teils jahrzehntelange politische Karriere zurück, einer von ihnen hatte bereits unter US-Präsident Ronald Reagan dem Kongress angehört, den Kalten Krieg und letztendlich dessen Ende und den Fall der Berliner Mauer als Politiker miterlebt. Ihre Ausführungen und Einschätzungen zu hören, war für die IFSH-Studierenden ein großer Erkenntnisgewinn. 

Die ehemaligen US-Abgeordneten, die sowohl dem demokratischen als auch dem republikanischen Lager angehörten, waren sich einig, was die mögliche Wiederwahl von Ex-Präsident Donald Trump anging: Die transatlantische Partnerschaft, die bereits in den vergangenen 75 Jahren zentraler Sicherheitsgarant war, sei wichtiger denn je. Demokratische Werte, die in der Trump-Administration unter Druck geraten waren, sollten nicht für selbstverständlich genommen werden. „Wir müssen unsere Institutionen und Demokratien schützen, damit sie nicht von Rechtspopulisten ausgehöhlt werden“, appellierte einer der ehemaligen Abgeordneten. 
Dass sicherheitspolitische Bedrohungen auch einen integrierenden Effekt auf die westliche Allianz haben könne, zeige der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die NATO, so schloss ein weiterer ehemaliger Kongressabgeordnete, sei stärker denn je.