Ende des INF-Vertrages: Warum China kein Interesse an einem neuen Abrüstungsvertrag hat. Interview mit der Deutschen Welle

Der INF-Vertrag war ein Produkt des Kalten Krieges: 1987 geschlossen, vereinbarten die USA und die damalige UdSSR, ihren gesamten Bestand an nuklearen Mittelstreckenwaffen zu vernichten. Für andere Länder und Regionalmächte galt dieser Vertrag nicht.

China nutzte dies, um in den vergangenen 30 Jahren diese Waffengattung stark weiterzuentwickeln. Schätzungen des US-Verteidigungsministeriums zufolge, soll die chinesische Volksbefreiungsarmee nun im Besitz von rund 1000 Mittelstreckenraketen mit einer Reichweite von bis zu 1000 km sein. Sollte es nun doch noch eine Rettung oder gar Ausweitung des INF-Vertrages auf andere Länder geben, wäre das Reich der Mitte nur schwer davon zu überzeugen.

Ein Vertrag, der gleich eine ganze Waffengattung verbietet, ist für China keine Option, erklärt IFSH-Abrüstungsexperte Ulrich Kühn. Sollten die USA und Russland gemeinsam mit China versuchen einen neuen Vertrag auszuhandeln, wäre das möglicherweise nur ein Abkommen, das bestimmte Obergrenzen zulässt, sagt Friedensforscher Kühn. Im Gespräch mit der Deutschen Welle erläutert er welche Konsequenzen dies hätte, vor allem für Europa.

 

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