„Non-State Actor Governance“ - mit diesem Thema beschäftigte sich vom 27. bis 28. Januar 2020 eine internationale Konferenz am altehrwürdigen King’s College in London. Organisiert vom International Center for Studies of Radicalization (ICSR) und dem King Faisal Center for Research and Islamic Studies (KFCRIS), widmete sich die Veranstaltung der Frage, wie sich nicht-staatliche Gewaltakteure und damit auch die Konflikte, an denen sie beteiligt sind, gewandelt haben. Dabei ging es vor allem um die Frage, wie bewaffnete Rebellengruppen Teile des gesellschaftlichen Lebens kontrollieren.
Darüber hinaus behandelte die Konferenz auch die aktuellen Entwicklungen im Rechtsextremismus. Holger Marcks, der am IFSH zu diesem Thema forscht, befasste sich in seinem Vortrag mit der Frage, wie rechtsextreme Akteure soziale Netzwerke strategisch beeinflussen und dabei durch das technische Design dieser Plattformen begünstigt werden. Anhand dieses Zusammenhangs zeigte er die Grenzen von Gegenrede auf, mit der rechtsextremer Online-Propaganda Einhalt geboten werden soll. Für eine wirksame Extremismusbekämpfung, so Friedensforscher Marcks, seien eher strukturelle Reformen der sozialen Medien und Möglichkeiten ihrer politischen Regulation zu erwägen.