In einem Themenheft zum 20. Jahrestag von „9/11“ der Zeitschrift Aus Politik und Zeitgeschichte beleuchtet Dr. Hendrik Hegemann die Reaktionen liberaler Demokratien auf die Anschläge des 11. Septembers 2001 sowie ihre bis heute sichtbaren Folgen für das Verhältnis von Freiheit und Sicherheit. Der Artikel beschreibt, wie viele Regierungen vor allem in den ersten Jahren des „Kriegs gegen den Terror“ einen politischen und rechtlichen Ausnahmezustand konstruierten, der für die Rechtfertigung weitreichender Freiheitseinschränkungen genutzt wurde. In diesem Kontext wurde eine Vielzahl unterschiedlicher Lebens- und Politikbereiche einer Sicherheitslogik untergeordnet und die Eingriffsbefugnisse der Sicherheitsbehörden verschoben sich immer weiter ins Vorfeld strafbarer und gewaltsamer Aktivitäten. Dr. Hendrik Hegemann zeigt, wie sich diese Denk- und Handlungsweise schrittweise im politischen und gesellschaftlichen Alltag verankert haben; er verweist aber auch auf die Möglichkeiten demokratischer Gesellschaften zur Korrektur und öffentlichen Diskussion auch in vermeintlichen Krisenzeiten. Der Beitrag ist online frei verfügbar.
Hegemann, Hendrik. 2021. Normalisierung des Ausnahmezustands? Freiheit und Sicherheit in liberalen Demokratien nach 9/11. Aus Politik und Zeitgeschichte 71(28-29): 22-28.