Immer mehr Staaten entwickeln Hyperschallwaffen, die mit mindestens fünffacher Schallgeschwindigkeit manövrierfähig durch die Erdatmosphäre fliegen können. Russland gibt an, in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine bereits eine solche Rakete eingesetzt zu haben. Die USA wollen so schnell wie möglich eigene Hyperschallwaffen in Dienst stellen. In einem hypothetischen Konflikt zwischen Russland und der NATO könnten somit beide Seiten in naher Zukunft diese neuartigen Waffensysteme einsetzen. Neben vermeintlichen militärischen Vorteilen bergen sie auch neue Gefahren. Da Hyperschallwaffen sowohl taktische als auch strategische Ziele zerstören können, hätte ihr Einsatz erhebliches Potenzial für Fehleinschätzungen mit fatalen Folgen. Ihre Stationierung in Europa kann zudem die Rüstungsdynamik zwischen der NATO und Russland verschärfen. Die Rüstungskontrollarchitektur benötigt ein dringendes Update, um mit dieser Entwicklung Schritt zu halten.
In diesem IFSH Research Report untersucht Tim Thies, wie der Einsatz von Hyperschallwaffen in Europa zu unbeabsichtigter Eskalation führen kann, auf welche Bereiche ein Hyperschall-Wettrüsten überzulaufen droht und über welche schwierigen Schritte die Rüstungskontrolle einen Ausweg bieten kann.