Angesichts des Kriegs in der Ukraine und der russischen Drohungen eines Einsatzes von Nuklearwaffen hat das Nationale Sicherheitsarchiv, eine amerikanische Nichtregierungsorganisation, eine Reihe von Dokumenten aus den 1980er Jahren publiziert, die auf die Folgen eines „nuklearen Winters“ hinweisen: So prognostizierte die US Defence Nuclear Agency 1984 ein „atmosphärisches Trauma mit ernsthaftem Potenzial für schwerwiegende Auswirkungen“ für Wetter und Klima.
„Bange machen gilt nicht“ und „Angst ist ein schlechter Ratgeber“ sagen nicht nur die Befürworter der nuklearen Abschreckung, sondern auch viele derjenigen, die aus guten politischen oder moralischen Gründen an der Seite der Ukraine stehen. Sie sollten dann aber auch die Konsequenzen ihres Handelns und Forderns von einem möglichen Ende her denken, das katastrophal sein könnte, so Dr. Hans-Georg Ehrhart in seinem neusten Gastbeitrag für die Wochenzeitung der Freitag vom 16. Juni 2022. Das Thema „nuklearer Winter“ ist also nach 30 Jahren wieder auf der Agenda – wenn auch hoffentlich nur in der Theorie.