Die Spezialeinheit GSG9 ist der breiteren Öffentlichkeit in Deutschland vor allem aufgrund einiger spektakulärer Einsätze in der Vergangenheit bekannt, insbesondere durch die Befreiung der Lufthansa-Maschine Landshut in Mogadischu im Jahr 1977. Die Truppe kommt aber nach wie vor regelmäßig zum Einsatz. Neben dem Kampf gegen den islamistischen Terrorismus, sind dabei in den vergangenen Jahren auch vermehrt Bereiche wie die Bekämpfung von Rechtsterrorismus oder Clankriminalität getreten. Um sich auf diese und andere komplexe Lagen einzustellen, hat die GSG9 inzwischen unter anderem einen zweiten Dienstsitz in Berlin. In ihrer Dokumentation „GSG9 – Terror im Visier“ im Rahmen der ARD-Reihe „Die Story im Ersten“ (Erstausstrahlung: Montag, 02. Dezember, 23 Uhr) beleuchten die Filmemacher Patricia Corniciuc und Michael Götschenberg die Arbeit und das Innenleben dieser Spezialeinheit, die ansonsten nur selten das Licht der Öffentlichkeit sucht.
Für den Film wurde auch IFSH-Sicherheitsforscher Hendrik Hegemann interviewt. Er erläutert darin, welche Gefahren aktuell die innere Sicherheit in Deutschland bedrohen, wie der demokratische Rechtsstaat mit diesen Risiken umgehen sollte und welche Rolle dabei die GSG9 spielen kann. Hendrik Hegemann verweist vor allem darauf, dass jenseits aktueller Aufreger und ausufernder Bedrohungsperzeptionen eine langfristige, breit angelegte und pragmatische Strategie innerhalb demokratischer und rechtsstaatlicher Vorgaben notwendig ist. Diese Strategie sollte die vorhandenen Gefahren als bearbeitbare Probleme betrachten und nicht die Risiken zur Rechtfertigung eines Ausnahmezustandes heranziehen, in dem alle Mittel vermeintlich erlaubt sind.
Sendetermin: Montag, 2. Dezember 2019, 23 Uhr
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