In ihrem neuesten Artikel wendet Patricia Schneider die Theorie der sozialen Bewegung auf Piraterie und Terrorismus als gemeinsames konzeptionelles Dach an und kontextualisiert und theoretisiert diese Phänomene. Insbesondere vor der nigerianischen und somalischen Küste sind Piraten- und Terrorgruppen ein großes Problem für die internationale Schifffahrt. Darüber hinaus sind diese Fälle insofern besonders, als Piraten- und Terrorgruppen in diesen Ländern kraftvolle Narrative benutzt haben, um eine Haltung des sozialen Protestes zu untermauern und ihre Gewalt zu legitimieren. Der Artikel untersucht kritisch, ob die Merkmale und Modi der Theorie der sozialen Bewegung auf diese Fälle zutreffen und skizziert die möglichen Vorteile und Grenzen. Darüber hinaus bezieht er Perspektiven aus anderen konzeptionellen Feldern der Philosophie, Soziologie und Psychologie ein. Die Analyse kommt zu dem Schluss, dass die Konzepte zu einem besseren Verständnis der Phänomene der maritimen Gewalt beitragen können. Sie hilft, Piraten- und Terrorgruppen nicht nur als Risikofaktoren und Adressaten von Sicherheitspolitik zu betrachten, sondern beleuchtet auch die Mechanismen und Dynamiken dieser Gruppen.
Patricia Schneider (2020): When Protest Goes to Sea: Theorizing Maritime Violence by Applying Social Movement Theory to Terrorism and Piracy in the Cases of Nigeria and Somalia. In: Ocean Development & International Law, Taylor & Francis, published online 10 July 2020.
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