Wie können Wissenschaftler*innen internationale Entscheidungsträger*innen beim Aufbau von Sicherheitsstrukturen unterstützen? Das war das zentrale Thema der Jahreskonferenz der niederländischen Wissensplattform „Sicherheit & Rechtsstaatlichkeit“ (Knowledge Platform Security & Rule of Law) Mitte Oktober. Pandemiebedingt fand die Konferenz online statt. Erklärtes Ziel der Plattform ist es, internationale Expert*innen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen und politische Entscheidungsträger*innen zu einem Wissensaustausch über Sicherheit und Rechtsstaatlichkeit zusammenzubringen. Die Forschungs- und Transferstelle Sicherheitssektorreform des IFSH (SSR-Hub) unter der Leitung von IFSH-Wissenschaftlerin Jessica Noll richtete im Rahmen dieser Konferenz einen virtuellen Workshop aus.
Bei der sogenannten Sicherheitssektorreform geht es darum, Länder mit desolaten Sicherheitsstrukturen beim Aufbau ihres Militär-, Justiz- und Polizeiapparats zu unterstützen, damit dieser seinen eigentlichen Zweck erfüllen kann: die Sicherheit des Landes und der Bevölkerung gewährleisten. Gleichzeitig zielen die Reformen darauf ab, dass die Sicherheitsinstitutionen ihre Arbeit rechtsstaatlich, transparent und menschenrechtskonform ausführen. Deutschland beteiligt sich aktuell an Sicherheitssektorreformen in Mali und im Irak. Neben der Bundewehr sind auch Ausbilder der Bundespolizei vor Ort.
Die Teilnehmer*innen des Workshops gingen der Frage nach, welchen Bedarf politische Entscheidungsträger*innen beim Wissensaustausch über SSR haben. Die IFSH Wissenschaftlerinnen Jessica Noll und Viktoria Vogt diskutierten mit Vertreter*innen des deutschen und niederländischen Außenministeriums, der Afrikanischen Union und Kolleg*innen aus der Wissenschaft. Die virtuelle Sitzung bot eine gute Gelegenheit, um interessante Einsichten zu sammeln, die die IFSH-Wissenschaftlerinnen für den zukünftigen Wissenstransfer nutzen können. Der Austausch zwischen Politik und Wissenschaft ist nämlich eine zentrale Aufgabe des SSR-Hubs.
Weitere Informationen über die Forschungs- und Transferstelle Sicherheitssektorreform (SSR-Hub) gibt es hier.