In der neuen Publikationsreihe „IFSH Research Report“ werden aktuelle Forschungsergebnisse von Mitgliedern des Hauses vorgestellt. In der ersten Ausgabe widmen sich die Ann-Kathrin Benner und Delf Rothe (beide IFSH) in Zusammenarbeit mit Sara Ullström und Johannes Stripple von der Universität Lund in Schweden der Rolle von Gewalt in gesellschaftlichen Vorstellungen über den Klimawandel.
Viele politische und mediale Akteure stellen den Klimawandel als eine Ursache oder Form von Gewalt dar – etwa als Auslöser von internationalen Konflikten oder als Ursache von Massenflucht. Formen der Gewalt, die weniger spektakulär erscheinen, wie etwa die schleichende Zerstörung ganzer Landschaften durch den Abbau fossiler Brennstoffe, finden hingegen selten Eingang in die dominanten Erzählungen des Klimawandels. In ihrem Research Report untersuchen Benner und KollegInnen, wie gewaltsame Vorstellungen über den Klimawandel entstehen. Sie erklären, warum bestimmte Vorstellungen über den Klimawandel stärkere Verbreitung finden als anderen. Schließlich erläutern sie, inwiefern bestimmte Diskurse über den Klimawandel selbst als eine Form der Gewalt angesehen werden können.
Der Research Report geht zurück auf eine Kooperation zwischen den Universitäten Hamburg und Lund. Unter Leitung von Delf Rothe (IFSH) und Johannes Stripple fand vom 11.-12. Februar 2019 am IFSH der interdisziplinäre Workshop „Violent Climate Imaginaries“ mit ForscherInnen der beiden Institutionen statt.