Guardian Reporter Julian Borger hat in der fiktiven Rolle des US-Präsidenten an einer virtuellen Simulation teilgenommen, die IFSH-Nuklearexperte Dr. Moritz Kütt und Prof. Sharon Weiner (American University) in Zusammenarbeit mit dem Program on Science and Global Security der Universität Princeton entwickelt haben.
Die Virtual Reality Anwendung simuliert den psychischen und physischen Stress, dem der amerikanische Präsident im Falle eines Nuklearangriffs ausgesetzt ist: Wenn militärische Frühwarnsysteme melden, dass Atomraketen Kurs auf die USA nehmen, bleiben dem Oberbefehlshaber der Streitkräfte nur 15 Minuten für eine Entscheidung. Er kann dabei zwischen verschiedenen militärischen Vergeltungsschlägen wählen, die zwischen 5 und 45 Millionen Menschen töten würden. Ein möglicher folgender Nuklearkrieg könnte die gesamte Erde zu vernichten. Während der Präsident diese weitreichende Entscheidung treffen muss, heulen Sirenen, reden Berater auf ihn ein und fehlen wichtige Informationen, etwa die, ob es sich nicht vielleicht um einen Hacker-Angriff statt um einen realen russischen Atomangriff handelt – oder schlicht um einen technischen Fehler der Frühwarnsysteme.
Was Julian Borger bei diesem Selbsttest mit Virtual Reality-Brille erlebt, wie es nahezu unmöglich ist unter diesem immensen Druck klar denken und eine Entscheidung treffen zu können, schildert der Journalist eindrücklich in seiner Reportage „15 minutes to save the world‘: a terrifying VR journey into the nuclear bunker“.
Den Artikel aus der Guardian-Ausgabe vom 14.12.2021 finden Sie hier.