Wie könnte die Zukunft der nuklearen Abschreckung in Europa aussehen? In einem neuen Beitrag für die Zeitschrift Survival on Global Politics and Strategy vergleichen Héloïse Fayet (Institut Français des Relations Internationales), Prof. Dr. Andrew Futter (University of Leicester) und Dr. Ulrich Kühn Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den nationalen Wahrnehmungen, Strategien und Präferenzen zwischen Frankreich, Großbritannien und Deutschland. Die Autor:innen erläutern, dass die Vereinigten Staaten bald gezwungen sein könnten, sich zwischen militärischem Engagement in Asien und Rückzug in Europa entscheiden zu müssen. Die Europäer müssten dann möglicherweise die Rolle von Nuklearwaffen für die europäische Sicherheit neu bewerten.
Ein Vergleich der drei Länder zeige, dass es Optionen für eine nukleare Zusammenarbeit zwischen Großbritannien und Frankreich gebe, die jedoch einen vollständigen militärischen Rückzug der USA aus Europa nicht kompensieren könnten, so die Wissenschaftler:innen. Sie argumentieren weiter, dass in Europa die Einsicht wachse, dass eine stärkere konventionellen Abschreckung auf dem Kontinent notwendig und eine bessere militärische Koordination zwischen den drei Ländern und anderen europäischen Partnern erforderlich sei.
Der Aufsatz “Towards a European Nuclear Deterrent” von Héloïse Fayet, Prof. Dr. Andrew Futterund Dr. Ulrich Kühn ist am 20.09.2024 in der Zeitschrift Survival on Global Politics and Strategy erschienen und hier abrufbar.