Russlands Vorgehen in der Ukraine hat die Debatten über Europas nukleare Sicherheitsarchitektur neu entfacht. Die historische Abhängigkeit von der erweiterten nuklearen Abschreckung der USA wird in Frage gestellt und Forderungen nach europäischen Alternativen oder gar Abrüstung laut. In ihrem Artikel für die Zeitschrift International Politics greifen Dr. Ulrich Kühn und Prof. Dr. Michal Onderco von der Erasmus Universität Rotterdam drei Ansätze aus den alten Debatten auf und verknüpfen sie mit aktuellen Diskussionen über die Rolle von Nuklearwaffen in Europa. Ihr Beitrag bietet einen strukturierten Überblick über die wichtigsten Ideen und Akteure bei der Gestaltung der Nuklearwaffenpolitik in Europa. Die erste Denkschule konzentriert sich auf transatlantische Allianzen, die zweite auf die Suche nach europäischen Abschreckungsalternativen und die dritte auf nukleare Abrüstung.
Onderco, Michal, Kühn, Ulrich: Organizing Nuclear Policies in Europe: Of bricoleur Plurality, Architect Absence, and Spoiler Disruption. In: International Politics (2025).