Die wirkliche Urkatastrophe: Gastbeitrag im Freitag

Dr. Hans-Georg Ehrhart

 

Nicht erst seit dem russischen Angriff auf die Ukraine werde in Deutschland ein Narrativ gepflegt, das komplexe historische Zusammenhänge verzerrt darstelle, um zu einfachen Erklärungen zu kommen, stellt Dr. Hans-Georg Ehrhart in seinem jüngsten Gastbeitrag für die Wochenzeitschrift der Freitag fest. So machte der Spiegel in der vergangenen Woche mit der Schlagzeile auf: „Der Tag, an dem der Krieg begann. Rekonstruktion eines fatalen Irrtums“. Die Kernthese des Artikels behauptet, dass der Ukrainekrieg 2008 auf dem Nato-Gipfel in Bukarest hätte verhindert werden können, wenn sich die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Nicolas Sarkozy nicht gegen die Aufnahme der Ukraine und Georgiens in die Nato gestellt hätten. Diese Einschätzung verwundert, argumentiert Friedensforscher Ehrhart, weil der Spiegel ja alle die Gründe aufführe, die die deutsche Haltung richtigerweise damals begründeten. Rückblickend ließe  sich eher mutmaßen, dass das Scheitern des MInsk-II-Abkommens ein entscheidender Schritt hin zum Krieg war, argumentiert Ehrhart. Seiner Einschätzung nach war nicht 2008 der NATO-Gipfel in Bukarest „eine Art Urkatastrophe der deutscher Russlandpolitik“, wie der Spiegel suggeriere. Die wirkliche Urkatastrophe – mit diesem Begriff beschrieb der US-Diplomat und Historiker George F. Kennan die Grauen des Ersten Weltkriegs – , so warnt Hans-Georg Ehrhart, liege noch vor uns, wenn es nicht gelänge, den Ukrainekrieg zu beenden.  


Der Beitrag „Die wirkliche Urkatastrophe“ von Dr. Hans-Georg Ehrhart ist am 28.09.2023 in der Wochenzeitschrift der Freitag erschienen. Den vollständigen Artikel lesen Sie hier.