Im Rüstungswahn – Gastbeitrag im Freitag

Für Dr. Hans-Georg Ehrhart sieht in den weltweit gestiegenen Rüstungsausgaben ein Indikator für zunehmende globale Spannungen. (c) IFSH

 

Nach Angaben des Stockholmer Friedensforschungsinstituts SIPRI sind die weltweiten Rüstungsausgaben 2022 auf mehr als 2.240 Milliarden US-Dollar angewachsen. Das ist der größte Anstieg seit 30 Jahren. In seinem neuesten Gastbeitrag für die Wochenzeitung der Freitag ordnet Dr. Hans-Georg Ehrhart die Zahlen ein. Für ihn sind sie ein klarer Indikator dafür, dass die globalen Spannungen zwischen den USA, China und Russland weiter zunehmen. Denn diese Länder sind alleine für 56 Prozent der Ausgaben verantwortlich. Der steilsten Anstieg ist mit 13 Prozent in Europa zu verzeichnen. Verantwortlich dafür, so Ehrhart, sei der Krieg in der Ukraine, denn im Jahr vor der Annexion der Krim durch Russland hätten sie noch um ein knappes Drittel niedriger gelegen. In Mittel- und Westeuropa überstiegen die Rüstungsausgaben erstmals das Ausgabenniveau von 1989, also dem Jahr, in dem der Ost-West-Konflikt endete.
Für Friedensforscher Ehrhart belegen sowohl diese Zahlen als auch die geplanten Rüstungsausgaben, dass wir offenbar wieder auf dem Weg in einen neuen Kalten Krieg sind. Ehrhart fragt sich: Wo bleibt nur ein neuer Georgi Arbatow, Berater von Michail Gorbatschow der Ende der 1980er ankündigte: „Wir werden dem Westen das Schlimmste antun, was man einem Gegner antun kann: Wir werden euch euren Feind nehmen“? - und so den Rüstungswettlauf und den neuen Kalten Krieg beenden.

Den Gastbeitrag „Im Rüstungswahn“ von Dr. Hans-Georg Ehrhart, der am 04.05.2023 in der Wochenzeitung der Freitag erschienen ist, lesen Sie hier.