Neuer IFSH-Policy Brief: Fluchtmigration und Solidarität in Europa

 

Flüchtlingen aus der Ukraine hat die Europäische Union das Ankommen deutlich leichter gemacht als jenen aus anderen Kriegsgebieten. So hat sie etwa für ukrainische Kriegsflüchtlinge die rechtlichen Hürden für Aufenthaltsgenehmigungen, Beschäftigungsmöglichkeiten und Bewegungsfreiheit innerhalb der EU gelockert. Auch die Hilfsbereitschaft für diese Gruppe von Geflüchteten ist in den europäischen Gesellschaften weiterhin groß. Doch überdeckt diese Solidarität, dass die Werte, auf denen die liberale Demokratie und damit nicht zuletzt auch die europäische Identität gründet, Politik und Gesellschaft dazu anleiten sollten, keine Unterschiede in der Behandlung von Geflüchteten zu machen. Denn der Schutz vor Verfolgung ist ein Menschenrecht, auf das alle gleichermaßen Anrecht haben.      

Im neuen IFSH-Policy Brief beschreiben Katharina Wuropulos, Teresa Koloma Beck und Alexia Hack, wie sich die Herkunft von Geflüchteten auf die Hilfe und Unterstützung in den europäischen Ankunftsländern auswirkt. Sie zeigen, dass im Alltag die Solidarität mit Geflüchteten besonders ausgeprägt ist, wenn die aufnehmenden Gesellschaften sie als ihnen selbst „ähnlich“ wahrnehmen. Die Autorinnen plädieren für mehr kritische Reflexion solcher Ähnlichkeitsvorstellungen und ihrer Wirkung. Und sie werben dafür, nach Korrektiven zu suchen, die der europäischen Idee des gleichen Rechts für alle zur praktischen Geltung verhelfen.

   
Zum IFSH-Policy Brief „Solidarität für alle? Europas ungleicher Umgang mit Geflüchteten“ geht es hier.