Die Politik der Kernwaffenstaaten in Bezug auf ihre Arsenalse und Doktrinen ist nach wie vor intransparent – Transparenz wird hauptsächlich zur Unterstützung expliziter und impliziter Drohungen eingesetzt. Wenn ein Staat die Fähigkeit und die Bereitschaft entschlossen zu handeln zur Schau stellt, wird seinen Drohungen eher Glauben geschenkt. Ein neues Deep Cuts Working Paper von Olga Oliker, Franziska Stärk, Dmitry Stefanovich und Maren Vieluf untersucht Argumente für und wider Transparenz in der Nuklearwaffenpolitik und gibt einen Überblick über die jeweiligen Einstellungen und Praktiken der Atomwaffenstaaten und ihrer Verbündeter.
Die Autor:innen kommen zu dem Schluss, dass größere Transparenz zwar schwer zu erreichen ist, aber vor dem Hintergrund einer angespannten Sicherheitslage wesentliche Vorteile für Stabilität und Vorhersehbarkeit hätte. Das Papier enthält daher Vorschläge, wie Rechenschaftspflicht und Transparenz inner- und außerhalb des Vertrags über die Nichtverbreitung von Kernwaffen (NVV) erhöht werden können.
Das Deep Cuts Working Paper Nr. 15 “Truth or Dare: Transparency, Ambiguity, and Prospects for New International Commitments in the Nuclear Realm” können sie hier lesen.