US-Raketenabwehr gegen einen nuklearen Großangriff: In welchem Verhältnis stehen Kosten und Nutzen?

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Was wäre, wenn alle technischen Probleme der US-Raketenabwehr (BMD) gelöst wären und sie mit einer angestrebten Wirksamkeit von mehr als 90% funktionieren würde? Wäre der Aufbau eines BMD-Systems zum Schutz vor einem nuklearen Großangriff auch unter Kostengesichtspunkten sinnvoll?
Igor Moric (SGS Princeton University) und Dr. Timur Kadyshev gehen in ihrem Artikel für die Zeitschrift Defence and Peace Economics unter anderem dieser Frage nach. Ihre Ergebnisse zeigen, dass der angegriffene Staat im optimistischsten Fall achtmal so viel ausgeben müsste wie der Angreifer, um mehr als 90 Prozent der eintreffenden Sprengköpfe zu stoppen. In einem realistischeren Szenario liegt das Kosten-Nutzen-Verhältnis im Durchschnitt bei 70 Prozent. Die beiden Autoren schlussfolgern daraus, dass die USA zwar in der Lage sein würden, mit einem solchen Kostennachteil gegen kleinere Kernwaffenstaaten vorzugehen. Aber solange es nicht zu einer generellen Reduzierung der Kernwaffenarsenale komme, werde ein nuklearer „Iron Dome“ über den USA gegen Russland oder China wohl nie realisierbar sein, so die beiden Wissenschaftler.


Der Artikel „Forecasting Costs of U.S. Ballistic Missile Defense Against a Major Nuclear Strike“ von Igor Moric und Dr. Timur Kadyshev ist am 03.09.2024 in der Zeitschrift Defence and Peace Economics erschienen und hier abrufbar.