Nach dem erneuten Selbstmordanschlag auf ausländische Truppen in Mali, bei dem rund ein Dutzend Bundeswehrsoldaten verletzt wurden, drei von ihnen schwer, wird der Einsatz zunehmend hinterfragt. Die UN-Mission MINUSMA gilt als der gefährlichste Einsatz der Bundeswehr weltweit. In seinem Gastbeitrag für die Wochenzeitung der Freitag bezieht Dr. Hans-Georg Ehrhart Stellung: Trotz einiger taktischer Erfolge sei der militärisch gestützte Anti-Terrorkampf im Sahel gescheitert, argumentiert Ehrhart. Die Zahl der Anschläge steige, Besserung sei nicht in Sicht. Auch das Ziel der Stabilisierung sei nicht erreicht worden. Frankreich habe bereits 55 Soldaten in dem Einsatz verloren, hinzu kämen die hohen finanziellen Kosten der Operation – knapp eine Milliarde Euro jährlich.
Deutschland, so sein Fazit, sollte seine Bundeswehrsoldat*innen in Mali abziehen und sich stattdesssen stärker entwicklungspolitisch in der Sahelzone engagieren.
Dr. Hans-Georg Ehrhart ist Senior Research Fellow am IFSH. Seinen Gastbeitrag "Zeit zu gehen" in der Freitag-Ausgabe vom 1. Juli 2021 können Sie hier lesen.