Einzelne Personen machen manchmal Geschichte. Einer davon war sicherlich der amerikanische Politiker, zweimalige demokratische Präsidentschaftskandidat und UN-Botschafter Adlai E. Stevenson. Er war derjenige, der sich in der Kubakrise wirkungsvoll dafür einsetzte, ein nukleares Armageddon durch diplomatische Hartnäckigkeit und Kreativität zu vermeiden. Dafür wurde er von den politischen Falken als „Weichling“ verunglimpft, der die nationale Sicherheit und territoriale Interessen der USA zu verkaufen bereit sei. Dabei hätte er posthum den Friedensnobelpreis verdient. In seinem aktuellen Gastbeitrag für die Wochenzeitung der Freitag erläutert Dr. Hans-Georg Ehrhart, warum die Biden-Regierung in ihrer Außenpolitik auf Adlai Stevenson zurückkommen sollte. So wie Stevenson während der Kubakrise entsprechende Schritte entwickelte und damit entscheidend zur Konfliktlösung beitrug, so bedürfe es heute einer verstärkten diplomatischen Kommunikation und Kreativität, um die Einbahnstraße der Kriegslogik zu verlassen. Die Protagonisten des Krieges sollten nicht weiter eskalieren, sondern sich an Stevenson und seinem diplomatischen Ansatz ein Beispiel nehmen, mahnt der Friedensforscher.
Zum Gastbeitrag "Kein Traumtänzer, sondern Realist", erschienen in der Freitag am 03.11.2022, geht es hier.