Friedensnobelpreis für die Journalisten Maria Ressa und Dmitri Muratow

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Am Freitag, den 8. Oktober hat das norwegische Komitee verkündet, wer den diesjährigen Friedensnobelpreis erhält. Die renommierte politische Auszeichnung geht 2021 an die beiden Journalisten Dmitri Muratow und Maria Ressa. Muratow ist Mitbegründer der unabhängigen und kremlkritischen russischen Tageszeitung Nowaja Gazeta, Ressa Mitbegründerin der investigativen Online-Nachrichtenplattform Rappler.
Beide Journalisten hätten sich in besonderer Weise für den Schutz der Meinungsfreiheit eingesetzt, urteilte das Nobelpreiskomittee. Eine gute Entscheidung, kommentiert der ehemalige Direktor des IFSH Prof. Dr. Michael Brzoska
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„Die Verleihung des Friedensnobelpreises 2021 an die philippinische Journalistin Maria Ressa und den russischen Journalisten Dmitrij Muratow ist hochverdient. Beide setzen sich seit Jahren für unabhängige Berichterstattung in den Medien ein und sind mir ihrer Arbeit ein wichtiges Korrektiv gegen Unwahrheit und Unterdrückung von unerwünschten Nachrichten. Die beiden Journalisten galten vor der Preisverleihung nicht unbedingt als heiße Kandidaten, aber sie stehen für eine glücklicherweise große Anzahl von Kolleginnen und Kollegen in vielen Ländern, die sich durch ihre journalistische Arbeit in persönliche Gefahr bringen. Auch sie können sich durch diesen Preis geehrt fühlen. Ein Preis für die Pressefreiheit war überfällig, denn langfristig trägt die Pressefreiheit dazu bei, die Bedingungen für ein friedliches Zusammenleben innerhalb und zwischen Staaten zu fördern.“

 

Prof. Dr. Michael Brzoska ist Senior Fellow am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik (IFSH). Von 2006 bis 2016 war er Wissenschaftlicher Direktor des IFSH.

Vor der Nominierung hat das IFSH eine Pressemitteilung herausgegeben, in der Prof. Dr. Michael Brzoska seine Favoriten für den Friedensnobelpreis 2021 benennt. Zur IFSH-Pressemitteilung vom 07.10.2021 geht es hier.

Darüber hinaus hat Michael Brzoska nach der Bekanntgabe der Preisträger verschiedenen Tageszeitungen und öffentlich-rechtlichen Sendern Interviews gegeben. Eine Auswahl: