Zwischen China und Russland: Die Sicherheitsinteressen der Mongolei

IFSH-Wissenschaftler bei internationalem Werkstattgespräch in Hamburg

Expert:innen diskutierten im Büro der Konrad-Adenauer-Stiftung in Hamburg über die sicherheitspolitischen Interessen der Mongolei. (c) privat

Die Mongolei ist rohstoffreich, hat ein Territorium mehrfach größer als Deutschland und nur drei Millionen Einwohner. Isoliert von der Welt ist dieser demokratische Staat geographisch eingeschlossen von seinen zwei autokratischen Nachbarn Russland und China. Wie trifft ein solches Land Vorkehrungen für seine Sicherheit? Gutnachbarschaftliche Beziehungen zu Russland und China sind zwangsweise ein Teil der Antwort. Daneben ist es ihre „Politik der dritten Nachbarn“, mit der die Mongolei weltweit Beziehungen zu demokratischen Staaten und zu internationalen Organisationen herzustellen sucht. Mongolische Positionen sollen international verdeutlicht, die Interessen von Russland und China gegenüber der Mongolei austariert werden. Diese Zusammenhänge waren Gegenstand eines Werkstattgesprächs anlässlich der Aufnahme der Mongolei in die OSZE, die sich am 21. November 2022 zum zehnten Mal jährte. Die Veranstaltung fand in der Konrad-Adenauer-Stiftung in Hamburg statt. Das IFSH war an der konzeptionellen Vorbereitung beteiligt. Zu den Teilnehmern gehörten u.a. der außenpolitische Berater des mongolischen Präsidenten Odbayar Erdenetsorgt (online), der mongolische Botschafter in Berlin Mandakhbileg Birvaa sowie Viktor Frank, Leiter des Auslandsbüros der Mongolei der Konrad-Adenauer-Stiftung in Ulaanbaatar.
 
Dr. Frank Evers vom Zentrum für OSZE-Forschung des IFSH zog in seinem Beitrag eine Zwischenbilanz der OSZE-Teilnahme der Mongolei. Als östlichste Demokratie im OSZE-Raum hat das Land einige Akzente gesetzt, so unter anderem mit seinem Vorsitz im Forum für Sicherheitskooperation im Jahr 2015, durch seine Initiativen in der Diskussion über OSZE-Feldoperationen oder über Jahre hinweg durch die mongolische Leitende Beraterin der OSZE für Genderfragen am OSZE-Sekretariat in Wien.