Seit Beginn des Angriffs auf die Ukraine drohte der russische Präsident Putin wiederholt mit der Nutzung von Kernwaffen. Dabei wird über den Einsatz sogenannter taktischer oder „kleiner“ Kernwaffen diskutiert. Auch in der deutschen Debatte tauchen diese Begriffe vermehrt auf. Aus diesem Anlass fand am 15. November im Berliner Büro des Instituts ein IFSH Briefing mit Dr. Moritz Kütt statt. Unter der These „Es gibt keine kleinen Kernwaffen“ stellte Kütt aktuelle Forschungsergebnisse zu den Auswirkungen von Kernwaffen vor. Anja Dahlmann, Leiterin des Berliner Büros, moderierte die Gesprächsrunde.
In seinem Vortrag erläuterte Kütt anschaulich, welche kurz-, mittel- und langfristigen verheerenden Folgen mit einer einzigen nuklearen Explosion einhergehen. So erzeugt eine Nuklearexplosion eine Druckwelle, setzt radioaktive Strahlung frei und hätte unter Umständen einen nuklearen Niederschlag zur Folge. Zudem kann schon eine einzige Explosion eine eskalierende Wirkung entfalten, was schließlich den Ausbruch eines globalen Atomkriegs begünstigen kann. Neben den unmittelbaren physikalischen Auswirkungen besteht darüber hinaus die Gefahr eines nuklearen Winters, der durch sinkende Temperaturen die Nahrungsversorgung massiv beeinträchtigen würde. Die Expert:innen und Interessenvertreter:innen aus Wissenschaft, Think Tanks und Politik diskutierten diese und weitere Effekte sowie Fragen der Abrüstung und Möglichkeiten, nukleare Eskalationsrisiken zu mindern.
Dr. Moritz Kütt präsentierte seine Forschungsergebnisse bereits bei der 2022 Vienna Conference on the Humanitarian Impact of Nuclear Weapons sowie bei der 10th Review Conference of the Nuclear Non-Proliferation Treaty.
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