Vita

Moritz Kütt leitet die Arbeitsgruppe „Naturwissenschaft und Abrüstung“ und zudem gemeinsam mit Ulrich Kühn das Forschungs- und Transferprojekt „Rüstungskontrolle und Neue Technologien (Phase II)“. Er arbeitet seit 2019 im Forschungsbereich „Rüstungskontrolle und Neue Technologien“ des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH) und kooperiert als Visiting Research Scholar eng mit dem Program on Science and Global Security der Princeton University. Seit März 2023 ist Moritz Kütt Mitglied der „Scientific Advisory Group“ des Atomwaffenverbotsvertrages. Er hat Physik und Politikwissenschaften (BA) studiert, und 2016 an der TU Darmstadt in Physik promoviert.

Forschungsprofil | aktuelle Projekte

In seiner Forschung geht Moritz Kütt der grundsätzlichen Frage nach, wie Kernwaffenprogramme eliminiert werden können. Die Projekte, die er leitet oder in denen er mitarbeitet, decken dabei unterschiedliche Aspekte dieser Frage ab, ausgehend von der Vermeidung von Nuklearkriegen, den Effekten von Kernwaffen, über die Kontrolle von waffentauglichem Spaltmaterial und der Verifikation von nuklearer Abrüstung bis hin zur Beseitigung von Altlasten von Kernwaffenproduktion und -tests. In seiner Arbeit kombiniert er angewandte Kernphysik mit Erkenntnissen anderer Disziplinen. So sollen politisch relevante Ergebnisse erzielt werden, die insbesondere Nichtkernwaffenstaaten befähigen, effektive Teilhaber bei Bemühungen zu nuklearer Rüstungskontrolle, Nichtverbreitung und Abrüstung zu werden. Zu Kütts aktuellen Projekten zählen u.a. „The Nuclear Biscuit“, eine auf Virtual Reality basierende Studie zu nuklearen Eskalationsdynamiken und ein Projekt zur Vermeidung von Betrug im Rahmen von Sprengkopfauthentifizierung. Darüber hinaus befasst er sich mit einem neuartigen Verfahren, das mit Hilfe von Myonen die Abwesenheit von Spaltmaterial verifizieren kann. Moritz Kütt veröffentlicht regelmäßig Artikel im Bulletin of the Atomic Scientists, trägt ein jährliches Kapitel zum renommierten SIPRI-Jahrbuch bei und ist der federführende Autor der Webseite www.nuclearsharing.eu. Seine langfristige Vision ist die Schaffung eines deutschen Abrüstungslabores als physischen wie intellektuellen Raum, um die globalen Herausforderungen von Kernwaffen zu adressieren.

Ausgewählte Veröffentlichungen

  • Lepowsky, Eric, Moritz Kütt, Soha Aslam, Henry Fetsch, Steven Snell, Alexander Glaser, Robert Goldston. 2022.
    Experimental Demonstration and Modeling of a Robotic Neutron Detector with Spectral and Directional Sensitivity for Treaty Verification.
    Nuclear Instruments and Methods in Physics Research Section A: Accelerators, Spectrometers, Detectors and Associated Equipment DOI: 10.1016/j.nima.2022.167362.
  • Kütt, Moritz, Zia Mian. 2022.
    Setting the Deadline for Nuclear Weapon Removal from Host States under the Treaty on the Prohibition of Nuclear Weapons.
    Journal for Peace and Nuclear Disarmament 5 (1): 148-161. DOI: 10.1080/25751654.2022.2046405.
  • De Troullioud de Lanversin, Julien, Moritz Kütt. 2021.
    Verifying North Korea’s Plutonium Production with Nuclear Archaeology.
    Science & Global Security 29 (3): 145-166. DOI: 10.1080/08929882.2021.1999054.
  • Kütt, Moritz, Alexander Glaser. 2019.
    Vintage electronics for trusted radiation measurements and verified dismantlement of nuclear weapons.
    PLoS ONE 14 (10): e0224149. DOI: 10.1371/journal.pone.0224149.
  • Kütt, Moritz, Jens Steffek. 2015.
    Comprehensive Prohibition of Nuclear Weapons: An Emerging International Norm?.
    The Nonproliferation Review 22 (3/4): 401-420. DOI: 10.1080/10736700.2016.1157246.