HADLEY's Abendsalon zur Krise der nuklearen Rüstungskontrolle

IFSH-Wissenschaftlerin Franziska Stärk (links) ist Expertin für nukleare Rüstungskontrolle. (c) IFSH

 

Lauer Sommerabend, ernstes Thema: In der Veranstaltungsreihe HADLEY’s Abendsalon ging es diesmal um die zerstörerischte aller Waffengattungen: um Atomwaffen. Schätzungsweise 12 500 atomare Sprengköpfe gibt es zurzeit weltweit (Quelle: Federation of American Scientists, Status of World Nuclear Forces, 2023). IFSH-Rüstungskontrollexpertin Franziska Stärk erläuterte, warum die nukleare Rüstungskontrolle zurzeit in einer Krise steckt und was getan werden müsste, um die Welt besser vor der nuklearen Bedrohung zu schützen.  
Interessierte Hamburger:innen waren der Einladung gefolgt und hörten auf der Gartenterrasse des HADLEY’s gebannt den Ausführungen der Wissenschaftlerin zu. Franziska Stärk erklärte unter anderem, wie die Sicherheitslogik der atomaren Bewaffnung funktioniert und wie (un-)gerecht ein System sein kann, das nur vermeintliche Sicherheit verspricht, aber das Potenzial hat, die globale Zivilisation auszulöschen. Was würde zum Beispiel passieren, wenn eine sogenannte „Mini-Nuke“ über Hamburg abgeworfen würde? Und warum gehen die Menschen nicht wie in den 1980er Jahren auf die Straße, um für eine stärkere Kontrolle der weltweiten Nukleararsenale zu demonstrieren?  
Die Besucher:innen erfuhren zudem, welche Rüstungskontrollverträge aufgekündigt wurden und welche Wirkung die noch verbliebenen haben, welche Staaten Atomwaffen besitzen und welche danach streben.
Franziska Stärk machte deutlich: Das größte Risiko bestehe vor allem darin, dass Atomwaffen „versehentlich“ zum Einsatz kämen, verursacht durch ein Missverständnis oder mangelnde Kommunikation zwischen Staaten. Mehr Transparenz in allen Bereichen und funktionierende Krisenkommunikation seien deshalb entscheidend, erklärte die Expertin.

 

Zur Veranstaltungsreihe:
Mit netten Leuten bei einem Glas Wein über aktuelle friedens- und sicherheitspolitische Themen diskutieren? Jeden ersten oder zweiten Montag im Monat ist eine:r unserer Wissenschaftler:innen zu Gast im HADLEY’S Abendsalon und gibt in lockerer Atmosphäre Einblicke in die eigene Forschung. Die Bar befindet sich in direkter Nachbarschaft zum Institut im Hamburger Stadtteil Eimsbüttel.


Der nächste Abendsalon mit IFSH-Beteiligung findet am 9. Oktober statt. Dann spricht der IFSH-Klimaforscher Dr. Delf Rothe darüber, was der Klimawandel mit Frieden und Sicherheit zu tun hat.