Dr. Ulrich Kühn zu Gast im Podcast „Military Matters“

Dr. Ulrich Kühn leitet am IFSH den Forschungsbereich Rüstungskontrolle und Neue Technologien. (c) IFSH

 

Er fühle sich wie in dem Film „Zurück in die Zukunft“, erklärt Rüstungskontrollexperte Dr. Ulrich Kühn im Podcast Military Matters mit Blick auf die aktuelle sicherheitspolitische Lage in Europa. Die derzeitigen politischen Entwicklungen habe er lange in der Vergangenheit geglaubt. Es wirke als habe man alle großen Krisen der vergangenen 70 bis 80 Jahre zusammengemixt, so der Friedensforscher.
Der russische Angriff auf die Ukraine habe den russischen Präsidenten Putin in eine Ecke manövriert, aus der er nur schwer wieder herauskomme. So war die Angst vor einem Nuklearwaffeneinsatz zu Beginn des Krieges groß, doch auch jetzt gäbe es noch viele mögliche Eskalationsszenarien. Laut US-Geheimdiensten gäbe es bereits bis zu 80 000 russische Kriegstote, so Ulrich Kühn. Sollte Russland keine Exitstrategie haben, wie stünde es dann um einen möglichen Atomwaffeneinsatz? Nicht nur ein möglicher Tabubruch durch den Einsatz von Atomwaffen sei ein Risiko, warnt Kühn. Eine ebenfalls nicht zu unterschätzende Gefahr sei die die Besetzung und der Beschuss von Atomkraftwerken wie dem in Zaporizhzhia. 
Am Ende des Podcast-Interviews kommt der Friedensforscher auf den Klimawandel zu sprechen. Es sei frustrierend, dass wir uns in immer neuen Kriegen und Konflikten verlören, während dringend andere exististenzbedrohende Probleme gelöst werden müssten.

Den englisch sprachigen Podcast können Sie hier hören. Die Einschätzungen von Dr. Ulrich Kühn hören Sie ab Minute 45:00.