Tagelang hatte der Iran dementiert, nun steht fest: Das ukrainische Passagierflugzeug, das kurz nach seinem Start am internationelen Flughafen Teheran abgestürzt ist, ist versehentlich abgeschossen worden. 176 Menschen kamen ums Leben. Offenbar wurde der Jet von zwei Raketen getroffen. Im Gespräch mit verschiedenen Zeitungen geben Prof. Dr. Götz Neuneck und Dr. Ulrich Kühn geben ihre Einschätzungen ab.
Krise des iranischen Atomabkommens
Im Zuge der aktuellen Entwicklungen scheint das iranische Atomprogramm noch stärker unter Druck zu geraten. Es gilt als eines der größten diplomatischen Erfolge der jüngsten Vergangenhei. Der Iran verpflichtet sich darin, sein Atomprogramm zu begrenzen und auf die Entwicklung von Nuklearwaffen zu verzichten.
Im Mai 2018 hatten die USA dieses Abkommen einseitig aufgekündigt und dem Iran mit weiteren Sanktionen gedroht. Im Zuge der aktuellen Entwicklungen hat der Iran hat nun seinerseits angekündigt, mehr Zentrifugen für die Urananreicherung zu betreiben als das Abkommen erlaubt.
Noch kein Komplettausstieg
Eine Kündigung des Atomkommens sei dies nicht, erklärt IFSH-Nuklearexperte Dr. Oliver Meier im Gespräch mit dem ZDF. Der Iran hätte durchaus heftiger reagieren können und zum Beispiel den Anreicherungsgrad erhöhen oder die Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergie-Behörde IAEO einschränken können, so Meier.
Im Interview mit der ZDF-heute-Redaktion erläutert der Wissenschaftler weitere Einzelheiten und plädiert für eine Vermittlerrolle der Europäer.
Das ausführliche Interview lesen Sie hier.
Zum gleichen Thema hat Dr. Oliver Meier auch dem Spiegel, der Deutschen Welle, und der tagesschau ein Interview gegeben.
Prof. Dr. Götz Neuneck hat dem schweizerischen Blick ein Interview zur Zukunft des iranischen Nuklearprogramms gegeben.