Frieden schaffen mit immer mehr Waffen? Weltweit wird wieder aufgerüstet, wichtige Rüstungskontrollverträge werden gekündigt oder nicht mehr verlängert. In einem Themenschwerpunkt in der Sendung "hr2 Der Tag" analysieren Expertinnen und Experten das Phänomen des neuen globalen Wettrüstens. Prof. Dr. Götz Neuneck, stellvertretender wissenschaftlicher Direktor des IFSH, erklärt: Mit dem neuen Wettrüsten wächst die Gefahr, dass es zu militärischen Eskalationen vergleichbar mit der Kuba-Krise 1962 kommen kann. Auch, weil insbesondere die führenden Militärmächte USA oder Russland an einer Rüstungskontrolle kein wirkliches Interesse mehr hätten. Vielmehr fühlten sich die USA durch Verträge zur Rüstungskontrolle eher gegängelt. Ein Novum, denn selbst zur Zeit des Kalten Krieges habe es Verhandlungen zwischen den USA und Russland gegeben und zwar unabhängig, ob die USA von einem republikanischen oder demokratischen Präsidenten geführt wurden, so Friedensforscher Neuneck. Erschwerend hinzu komme, dass es auch innerhalb der europäischen Staaten keine einheitliche Linie gebe und sie sich nicht entschlossen genug für eine Rüstungskontrolle einsetzten. Etwa für die Verlängung des New Start-Vertrages, der 2021 ausläuft und der die strategischen Streitkräfte der USA und Russlands begrenzt. Mit einer Verlängerung des Vertrages könne man Zeit gewinnen, um all die neuen Waffensysteme, die in der Entwicklung sind, einzuhegen, erklärt Götz Neuneck.
Die gesamte Sendung "Rückkehr der Raketen - Das globale Wettrüsten" können Sie als Podcast in der hr2-Mediathek nachhören.