Sie hassen sich, kopieren sich aber gegenseitig: Islamistische und rechtsextreme Terroristen sind sich ähnlicher als sie denken. Laut IFSH-Extremismusforscher Maik Fielitz lassen sich verschiedene Parallelen im Vorgehen, Denken und Mobilisieren der beiden Referenzmilieus feststellen. Darüber sprach Fielitz nun mit der größten norwegischen Tageszeitung "Aftenposten". So lernen Islamisten und Rechtsextreme voneinander, welche Angriffsmuster sich am effektivsten in das kollektive Gedächtnis einbrennen. Als Beispiel nennt Fielitz Anschläge mit Autos und LKWs, die eine permanente Unsicherheit hervorrufen, auf die beide Referenzmilieus aufbauen. Ideologisch bauen beide Spektren auf patriarchale, hierarchische Vorstellungen auf, für deren Erreichung Gewalt nach innen und außen ein legitimes Mittel ist. Der gemeinsam geteilte Antisemitismus führte in der Vergangenheit wiederholt zu Kollaborationen. Letztlich setzen beide Spektren zur Mobilisierung auf die Durchdringung sozialer Plattformen und digitaler Kommunikationsdienste, um ihre Botschaften zu streuen und durch Desinformation und Verharmlosungen, Menschen für ihren Zweck zu gewinnen. In ihrem Leitartikel bezieht sich Aftenposten auf eine Studie, die der Hamburger Friedensforscher im vergangenen Jahr gemeinsam mit Kollegen für das Familienministerium durchgeführt hat. Hierin zeigten sie empirisch, wie beiden Gruppen gemeinsam ist, die Identität der Eigengruppe vor der Gefahr einer dämonisierten Fremdgruppe zu schützen und ein Konflikt zwischen "dem Islam" und "dem Abendland" als unausweichlich heraufzubeschworen wird.
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