Die hybride Kriegsführung Russlands - Gefahr für das Bundeswehrgemeinsame Selbstverständnis und die Zeitenwende?

IFSH-Verbindungsoffizier Oberstleutnant i.G. Geiger beim Joint Force Command (JFC) der NATO in Neapel

 

(c) Boris Resnikow

Das IFSH pflegt Beziehungen zu internationalen Partnern und Institutionen. In diesem Sinne besuchte der wissenschaftliche Mitarbeiter und militärische Anteil des Instituts, Oberstleutant i.G. Thilo Geiger, die deutsche Delegation am Joint Force Command (JFC) der NATO in Neapel. Der Aufenthalt diente nicht nur der der Ausbildung, sondern auch der fachlichen Vernetzung im Rahmen sicherheitspolitischer Herausforderungen, wie sie durch das veränderte Verhalten Russlands zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Oberstleutnant i.G. Geiger gestaltete für die Delegation ein Ausbildungsprogramm mit Fokus auf die hybride Bedrohung Russlands und ihre Bedeutung für das Bundeswehrgemeinsame Selbstverständnis und die Umsetzung der Zeitenwende im sicherheitspolitischen Kontext.

In seinem Vortrag stellte OTL i.G. Geiger das IFSH und seine Arbeit dar und führte dann aus, wie Russland nicht nur mit militärischer Gewalt, sondern vor allem durch subtile, schwer fassbare hybride Mittel versucht, den Westen zu destabilisieren. Dazu gehören Desinformationskampagnen, Cyberangriffe, die bewusste Instrumentalisierung gesellschaftlicher Spannungen und die Unterwanderung demokratischer Diskurse. Die hybriden Angriffe zielen dabei nicht auf unmittelbare militärische Erfolge ab, sondern auf langfristige Erosion von Vertrauen in Institutionen, Medien und die gesellschaftliche Kohäsion westlicher Staaten und damit auch auf den/die einzelne Staatsbürger:in in Uniform. Eine Sensibilisierung für letzteres war der Dreh- und Angelpunkt der Vorträge die am 1. und 2. Juli in Italien stattfanden.