Historisch ist an diesem Treffen, dass ein US-Präsident zum ersten Mal einen nordkoreanischen Machthaber persönlich getroffen hat. Die Erklärung beinhaltet vor allem allgemeine Absichten wie die Aussicht auf Wohlstand oder einen langanhaltenden Frieden. Sie könnte der Grundstein dafür sein, dass die USA und Nordkorea nach 70 Jahren ihre Feindschaft beenden, ihre Beziehung zueinander normalisieren und die koreanische Halbinsel atomwaffenfrei wird. Zusätzlich hat Südkorea die Möglichkeit, mit Nordkorea weiter zu verhandeln, die militärischen Spannungen entscheidend zu verringern und weitere humanitäre Fragen zu lösen.
Vor allem der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un hat durch den Gipfel einen großen Imagegewinn erzielt. Er konnte „auf Augenhöhe“ mit dem US-Präsidenten verhandeln.
Bezüglich der Nuklearwaffenfrage bleibt die Erklärung allerdings mehr als dürftig: Sie spricht zwar von dem langfristigen Ziel der „vollständigen Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel“. Der Text enthält aber keinerlei Details über die Definition, den Zeitplan und den Inhalt dieses Prozesses, der von US-Außenminister Michael R. Pompeo und einem nordkoreanischen Offiziellen erst noch ausgehandelt werden müssen. Die USA sind bereit Sicherheitsgarantien zu geben. So sollen Planspiele und militärische Manöver der USA und Südkoreas, die zweimal im Jahr stattfinden, zunächst beendet werden. Auch hat Trump den Abzug von US-Truppen in Aussicht gestellt. Die Sanktionen bleiben aber vorerst bestehen. Ein konkretes Ergebnis ist dagegen die vereinbarte Zurückführung der sterblichen Überreste von Soldaten aus der Zeit des Koreakrieges. Nordkorea will eine Testanlage für Raketenmotoren zerstören. Dies sind minimale Zugeständnisse. Trotz aller Handschläge, dem Selbstlob Trumps und der Flaggenparade werden erst die nächsten Verhandlungsrunden zeigen, ob Nordkorea tatsächlich zu einer tiefgehenden atomaren Abrüstung bereit ist. Dies Prozess wird sehr schwierig und mühselig.