Gesellschaftlicher Friedensaufbau lebt von zwischenmenschlichem Austausch und offenen engagierten Diskussionen. Gerade in Zeiten von Populismus, Nationalismus und Autoritarismus sind persönliche Begegnungen zwischen Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftlern und Studierenden aus Europa und dem postsowjetischen Raum ein wichtiger Beitrag zur gegenseitigen Verständigung. Seit drei Jahren bietet der ‚Eurasia Peace Study Exchange‘ zwischen Angehörigen der Staatlichen Universitäten Odessa und Tiflis, der Akademie für Bildungswissenschaften in Kiew, der American University of Central Asia in Bischkek, dem Centre for Peace Studies der Arktischen Universität Tromsø und dem IFSH einen Rahmen für akademischen Austausch. In den ersten Jahren bestimmten die Rolle Russlands im postsowjetischen Raum und der Krieg in der Ostukraine viele Gespräche. Beim diesjährigen Intensivworkshop im kirgisischen Bischkek und am Issyk Kul See rückten nun Aspekte kultureller, religiöser und ethnischer Identitäten in den Vordergrund. Gemeinsame Anforderungen wie Minderheitenschutz, religiöse Radikalisierung, Praktiken lokaler Akteure, Vertrauensbildung und die Auseinandersetzung mit dem Klimaschutz standen nun im Vordergrund. Die Koordinator/-innen streben eine vertiefte Fortsetzung ihres akademischen Austausches an.
Für das IFSH nahmen Ann-Kathrin Benner, Madina Bizhanova, Tigran Gasparian, Anna Kreikemeyer und Patricia Schneider teil.