Die stetigen Fortschritte in der Informationstechnologie, der Künstlichen Intelligenz und Datenverarbeitung führen nicht nur zu großen Entwicklungssprüngen im zivilen Bereich, sondern haben auch militärische und sicherheitspolitische Auswirkungen. Das war Thema der internationalen Konferenz „Capturing Technology: Rethinking Arms Control“, die auf Einladung des Auswärtigen Amtes am 6. November in Berlin stattgefunden hat. Bundesaußenminister Heiko Maas und seine europäischen Amtskolleg*innen diskutierten mit Expert*innen, Diplomat*innen und Vertreter*innen aus Wirtschaft und Militär politische Schlüsselfragen: Wie sehen die militärischen Möglichkeiten von morgen aus, welche Auswirkungen haben sie auf die globale Sicherheit und welche Optionen ergeben sich daraus für die Rüstungskontrolle?
Neue Technologien – nicht nur Risiko, sondern auch Chance für mehr Sicherheit
Zur Einführung in die Thematik gab es einen Tag vor der Konferenz (5. November) mehrere Workshops, einer davon wird von den beiden IFSH-Wissenschaftlern Alexander Graef und Moritz Kütt organisiert. In ihrer Break-out Session wollten sie Risiken in Chancen verwandeln: Die Session behandelte die Frage, wie neue Technologien eingesetzt werden können, um mehr Transparenz und Vertrauen in der Rüstungskontrolle zu schaffen. Dabei diskutierten sie mit externen Expert*innen unter anderem folgende Beispiele:
- Kommerzielle Satellitentechnologie eröffnet neue Möglichkeiten der Überwachung von Vertragseinhaltung.
- Crowdsourcing wird vermehrt auch von internationalen Organisationen genutzt, um innovative Verifikationstechnologien zu finden. In 2017 hat die Internationale Atomenergiebehörde einen Wettbewerb ausgeschrieben, um Überwachungsroboter für verbrauchte Kernbrennstoffe zu entwickeln.
- Und die Verwendung von Open Source Software kann in neuem Maße Transparenz und Vertrauen für Rüstungskontrollaufgaben schaffen. Sichtbar wird dies aktuell im zivilen Bereich bei der deutschen Corona-App. Aber auch auf internationaler Ebene setzen mehr Organisationen, wie etwa die Überprüfungsorganisation des nuklearen Teststoppvertrages auf Open Source Software.
Ein Video über die Themen des Workshops gibt es hier.
Mehr über die Konferenz erfahren Sie auf der Webseite des Auswärtigen Amtes unter: https://rethinkingarmscontrol.de/.