Konflikte in der Stadt - Tagung in Loccum

Dr. Anna Kreikemeyer

IFSH-Wissenschaftlerin Dr. Anna Kreikemeyer (2.v.l.) während der Diskussion.

IFSH-Wissenschaftlerin Dr. Anna Kreikemeyer (2.v.l.) während der Diskussion. (c) privat

Städte waren schon immer Orte der Vielfalt. Im Zusammenhang mit der globalen Mobilität beobachten wir in Städten jedoch eine beschleunigte Vermischung vielfältiger Kulturen und Lebenswelten. Starke Trends der Verstädterung verändern auch das Leben auf der kommunalen Ebene. Sie werfen neue Probleme auf, bieten aber auch Chancen der Neugestaltung. Die Jahrestagung der Plattform Zivile Konfliktbearbeitung an der Evangelischen Akademie Loccum widmete sich vom 6. bis 8. März 2020 dem Thema der kommunalen Konfliktbearbeitung. Über 70 TeilnehmerInnen diskutierten wie der städtische Raum und die Kultur des gesellschaftlichen Zusammenlebens gestaltet sein müssten, um friedliches Mit- und Nebeneinander vieler verschiedener Menschen zu ermöglichen.

Dr. Anna Kreikemeyer, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für OSZE-Forschung (CORE) am IFSH, beteiligte sich an einer Gesprächsrunde zu der Frage „Was kann die Forschung zum Nexus ‚Kommune und Konflikt‘ sagen – und was nicht?“ Sie betonte, dass Kulturen des Globalen Nordens und des Globalen Süden in städtischen Kommunen zunehmend unvermittelt aufeinander treffen. Hier könne es hilfreich sein, Stärken anderer Weltanschauungen und sozialer Ordnungen zu erkennen, Fremdes zu übersetzen und in Dialogen zusammen zu führen. Im Verlauf der Tagung bestätigten PraktikerInnen aus der Projektarbeit im Libanon, in Syrien, in Indonesien oder im Jemen die friedensstiftende Wirkung von Alltagspraktiken der Konfliktvermeidung, von lokalem sozialen Zusammenhalt, von unbürokratischer gegenseitiger Hilfe oder von Traditionen der Mediation in diesen Ländern.