In zwischenstaatlichen und internationalen Interaktionen sind Regelverstöße oder ein unterschiedliches Verständnis darüber eine häufige Konfliktursache. In ihrer neuesten Publikation in der internationalen Zeitschrift „Global Governance. A Review of Multilateralism and International Organizations“ setzen sich Dr. Sybille Reinke de Buitrago und Dr. Patricia Schneider mit der Frage auseinander, wie mit solchem Verhalten umgegangen werden kann, wenn es im maritimen Raum auftritt. Die beiden Autorinnen beziehen sich dabei auf Konzepte der Ocean Governance und der Hybridität. Die Besonderheiten der verschiedenen maritimen Räume und ihrem oft eingeschränkten Regulierungsniveau führen zu unterschiedlichen Strategien. Die Staaten können einen hybriden Ansatz wählen, indem sie das Völkerrecht in stärker regulierten Bereichen berücksichtigen, aber Alternativen in weniger regulierten Bereichen suchen. Um von Normbrüchen abzuschrecken, ist eine stärkere Governance der Ozeane mit kooperativen Ansätzen, die die Hybridität berücksichtigt, wichtig. Der Artikel erörtert diese Aspekte am Beispiel der Arktis, des Indischen Ozeans und des Mittelmeers und leitet erste Lehren für stärkere Governance-Formen der Ozeane ab.
Sybille Reinke de Buitrago & Patricia Schneider: Ocean Governance and Hybridity: Dynamics in the Arctic, the Indian Ocean, and the Mediterranean Sea. In: Global Governance. A review of Multilateralism and International Organizations, Bd. 26, Ausgabe 1/ 2020, S. 154-175, Brill.
Link: https://doi.org/10.1163/19426720-02601004