Modernisierung des US-Atomwaffenarsenals – Interview im NDR Hörfunk

Die Ausrüstung zur Aktivierung der US-Atomwaffen ist in permanenter Reichweite des Präsidenten. (c) dpa Picture Allilance | David Bro

 

Die USA verfügen derzeit über rund 3800 einsetzbare Atomsprengköpfe. Rund 1000 davon sind permanent in Alarmbereitschaft und innerhalb von Minuten aktivierbar. US-Präsident Barack Obama hatte in seiner Amtszeit bereits die Weichen für die Modernisierung des US-amerikanischen Atomwaffenarsenals gestellt. Seine Maxime war es, keine neuartigen Waffensysteme zu entwickeln. Davon kehrte sein Amtsnachfolger Donald Trump ab. In seiner Nuclear Posture Review von 2018 setzte Trump unter anderem auf die Entwicklung neuer Atomsprengköpfe mit geringerer Sprengkraft.

Im Interview mit der Sendereihe Streitkräfte und Strategien auf NDR Info spricht IFSH-Wissenschaftler Dr. Oliver Meier über die Nuklearpolitik des neuen US-Präsidenten Joe Biden.
Halte er an den bisherigen Modernisierungsplänen fest, müssten die USA im Laufe der nächsten 30 Jahre mehr als 1,5 Billionen Dollar für die Modernisierung ihres Atomwaffenarsenals ausgeben. Gerade in Pandemiezeiten eine ungeheure Summe, so Meier. Darüber hinaus erläutert der Nuklearwaffenexperte, warum nationale Verteidigungspolitik nicht nur von sicherheits-, sondern immer auch von innen- und wirtschaftspolitischen Interessen geleitet wird und inwiefern landgestützte Interkontinentalraketen ein höheres Eskalationsrisiko darstellen als see- oder luftgestützte Atomwaffen.    

Den Podcast der Sendereihe Streitkräfte und Strategien vom 17./18.07.2021 können Sie in der Mediathek des NDR nachhören. Dort finden Sie auch die Langfassung des Interviews mit Oliver Meier.