Neue Publikation: Endzeitvorstellungen in der globalen Klimapolitik

Dr. Delf Rothe

Naturkatastrophen, Dürren, Epidemien und Massensterben: Darstellungen der globalen Folgen des Klimawandels greifen häufig auf apokalyptische Bilder und Symbole zurück. In seinem Artikel „Governing the End Times? Planet Politics and the Secular Eschatology of the Anthropocene“ untersucht IFSH Mitarbeiter Delf Rothe die politischen Auswirkungen solcher Endzeitvorstellungen in der globalen Klimapolitik. Im Zeitalter des Anthropozäns sieht sich die internationale Gemeinschaft zunehmend mit irreversiblen Problemen konfrontiert, etwa mit dem Artensterben oder dem Abschmelzen der Polkappen. Rothe unterscheidet drei politische Diskurse, die eine jeweils unterschiedliche Antwort auf diese Herausforderungen unserer Zeit liefern. Der Öko-Katastrophismus begreift den Klimawandel als nahende Katastrophe globalen Ausmaßes und fordert ein umfassendes Notfallmanagement im Rahmen der Vereinten Nationen, um die Auswirkungen des Klimawandels einzuhegen. Öko-Modernisten sehen den Klimawandel hingegen als graduellen Prozess, der durch Innovation und technischen Fortschritt vom Menschen gesteuert werden kann. Planetarer Realismus, ein letzter von Rothe identifizierter Diskurs, geht von der Annahme aus, dass die Klimakatastrophe bereits Realität ist und propagiert eine globale Anpassungspolitik und die Förderung der Widerstandsfähigkeit bedrohter Regionen. Der Artikel ist als Open Access Publikation in der renommierten Zeitschrift Millennium: Review of International Studies erschienen.

Link zum Artikel:
https://journals.sagepub.com/doi/full/10.1177/0305829819889138