In seiner neuesten Veröffentlichung in der Zeitschrift "Friedenswarte" setzt sich Dr. Hans-Georg Ehrhart mit der Frage auseinander, ob robuste Militärinterventionen tatsächlich helfen, Konflikte im Globalen Süden zu lösen. Darin argumentiert er gegen den entsprechenden Mythos der etablierten Sicherheitspolitik. Robuste Militärinterventionen verstärkten und verlängerten eher die Probleme, so Ehrhart. Daraus folgere aber nicht, dass die internationale Gemeinschaft nichts tun sollte. Sie kann und sollte notfalls auch militärisch intervenieren, wenn die völkerrechtlichen, politischen und ethischen Voraussetzungen erfüllt seien, argumentiert der Friedensforscher. Traditionelles Peacekeeping sollte dabei angesichts der Pathologien robuster Friedenserzwingung den Vorrang haben. Viel wichtiger wäre es aber, den friedlichen Wandel von Gesellschaften nachhaltig zu unterstützen, so Ehrhart.
Dr. Hans-Georg Ehrhart: Robuste Militärinterventionen können dabei helfen, Konflikte im Globalen Süden zu lösen. Friedenswarte, Heft 3-4/2017-19, S. 145-150.