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Diese Ausgabe der Zeitschrift Sicherheit und Frieden ist eine ganz besondere: Anlässlich des 50-jährigen Bestehens des IFSH ist sie eine Jubiläumsausgabe. Zum anderen ist sie aber auch ein Abschied – und leider ein Abschied für immer. Nach 38 Jahren und mehr als 1300 Beiträgen erscheint „Sicherheit und Frieden: S+F“ mit dieser Ausgabe zum letzten Mal.

 

Schwerer Abschied nach fast 40 Jahren

Die Entscheidung, S+F einzustellen, ist uns nicht leichtgefallen. Aber letztendlich war sie alternativlos. Die rapide Entwicklung neuer und zunehmend digitaler Publikationsformate der vergangenen Jahre hat gezeigt, dass politische Analysen und Hintergrundberichte heute anders vermittelt werden müssen. Aber wir haben allen Grund, mit einem guten Gefühl von der Bühne abzutreten: Fast vier Jahrzehnte lang hat die Zeitschrift sicherheitspolitische Debatten in Deutschland bereichert, war wichtiger Impulsgeber, hat Trends aufgespürt und neue Themen gesetzt. Die letzte Ausgabe, herausgegeben von Ursula Schröder, zeichnet dies noch einmal nach.  

Rückschau und Ausblick zugleich

Sabine Jaberg bestimmt in ihrem einführenden theoretischen Beitrag momentane Veränderungen des Verhältnisses zwischen Frieden und Sicherheit. Vor dem Hintergrund aktueller Vorkommnisse in der Bundeswehr diskutiert Hans-Georg Ehrhart die heute mehr denn je notwendige Rolle von Baudissins Konzeption der Inneren Führung. Anna Geis untersucht die Rolle von Öffentlichkeit und Partizipation anhand neuer bürgerschaftlicher Beteiligungsverfahren in der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik. Hendrik Hegemann fragt, wie sich der sichtbare Trend zur Politisierung von Sicherheit auf Form und Inhalt demokratischer Politik auswirkt. Christine Hentschel und Ursula Schröder stellen abschließend eine Forschungsagenda für die Demokratisierung von Sicherheit vor, die eine Infrastrukturperspektive in den Vordergrund stellt.

Von Bundeswehrkonzeption bis NATO-Strategie – die große Themenvielfalt von S+F

Barbara Kunz schreibt über die Rückkehr der großen Fragen in der europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Sie argumentiert, dass politische Debatten etwa über Fragen wie die der Abschreckungspolitik, der Landesverteidigung und der Zukunft der NATO für die europäische Sicherheit, mögen sie aus friedenspolitischer Sicht auch unangenehm sein, derzeit so wichtig sind wie kaum zuvor. Michael Brzoska diskutiert aktuelle Forschungsergebnisse zum Zusammenhang zwischen Klimawandel und Gewaltkonflikten. Er zeigt, wie die gewonnenen Erkenntnisse zu Bedingungsfaktoren und Handlungsspielräumen helfen können, Gewalt in Krisenregionen einzugrenzen und auf die Folgen des Klimawandels zu reagieren. Hans-Joachim Gießmann zieht Lehren aus den bisherigen Erfahrungen zu Friedensverhandlungen in innerstaatlichen Konflikten für den aktuellen afghanischen Friedensprozess. Er zeigt, dass Friedensverhandlungen, Friedensdialoge und Friedensmediation jeweils für sich genommen großes Potenzial zur nachhaltigen Beendigung innerstaatlicher Kriege bieten, für sich allein verfolgt aber auch ein hohes Risiko des Scheiterns bergen.

Patricia Schneiders Beitrag zeigt am Beispiel der Seenotrettung im Mittelmeer die Dilemmata europäischer Migrations- und Grenzpolitik auf und diskutiert Zukunftsoptionen. Sie erläutert die verschiedenen Konfliklinien und Diskurse beim Thema der Seenotrettung und untermauert ihre Argumentation mit aktuellen Zahlen und Fakten.

Bedeutende Rolle in der deutschen Publikationslandschaft

Um die langjährige Publikationstätigkeit von S+F nochmals zu würdigen, beleuchten die letzten beiden Beiträge von Patricia Schneider und Lothar Brock den Einfluss von S+F auf die sicherheitspolitische Debatte in Deutschland und erläutern die Rolle der Zeitschrift in der deutschen Publikationslandschaft der Friedens- und Konfliktforschung. 

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