Neuer Young Deep Cuts - Policy Brief

Publikation schlägt Maßnahmen zur Einhegung von Cyber-Risiken von Nuklearwaffen vor.

In ihrem neusten Policy Brief „'Hacking' Away at Risks Arising at the Cyber-Nuclear Nexus" analysieren die Young Deep Cuts Commissioner Grace Kier, Lindsay Rand und Tim Thies die Risiken von Cyberangriffen auf Nuklearwaffenarsenale und deren Kontrollsysteme. In dem Maße, in dem Russland und die Vereinigten Staaten ihre Nuklearstreitkräfte modernisieren und die Zahl der digitalen Komponenten zunimmt, wächst auch die Angriffsfläche für mögliche Cyberattacken eines Gegners. Die Autor*innen zeigen Wege auf, wie Moskau und Washington zusammenarbeiten könnten, um das Risiko einer nuklearen Eskalation in einem solchen Fall zu verringern.

Erstens sollten die USA und Russland Diskussionen zwischen den P5-Staaten über die Auswirkungen von Cyberoperationen auf ihre Nukleardoktrinen fördern. China, Frankreich, Russland, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten sollten gemeinsam die Risiken von Cyberangriffen auf Nuklearwaffenarsenale und deren Kontrollsysteme anerkennen. Die Autor*innen empfehlen außerdem bilaterale Konsultationen zwischen den USA und Russland, um ein besseres Verständnis der spezifischen Eskalationsmechanismen zu erlangen und in Entscheiderkreisen eine Kultur der Zurückhaltung bei Cyberoperationen etablieren. Interne Risikobewertungsverfahren für Cyberoperationen zu skizzieren und gemeinsam zu bewerten, wäre ein sinnvoller erster Schritt. Schließlich sollten Washington und Moskau von einer ‘Launch Under Attack (LUA)’ Doktrin zu einer ‘Decide Under Attack (DUA)’ Doktrin übergehen. So tragen sie wachsenden Eskalationsrisiken Rechnung – durch Cyber-Vulnerabilitäten der nuklearen Kommando-, Kontroll-, Kommunikations- und Nachrichtendienste (NC3I) als auch durch kinetische Vulnerabilitäten von Raketensilos.

Den Policy Brief „'Hacking' Away at Risks Arising at the Cyber-Nuclear Nexus" können Sie hier lesen (in Englisch).

Die Young Deep Cuts Commission (YDCC) ist eine Gruppe von zwölf jungen Rüstungskontrollexpert*innen aus Deutschland, Russland und den Vereinigten Staaten mit unterschiedlichen akademischen wie beruflichen Hintergründen. Die jungen Kommissionsmitglieder entwickeln neue Ideen zur Stärkung und Wiederbelebung der nuklearen Rüstungskontrolle und Abrüstung. YDCC ist Teil des Projekts Deep Cuts, einer unabhängigen, nichtstaatlichen Initiative, die Entscheidungsträger*innen wie auch der interessierten Öffentlichkeit konkrete politische Handlungsoptionen auf der Grundlage fundierter, policy-orientierter Analysen zur Verfügung stellt.


Die YDCC kann per Mail kontaktiert werden: ydcc@deepcuts.org
Erfahren Sie mehr über die Arbeit des YDCC und ihre aktuellen Aktivitäten auf Twitter: @YoungDeepCuts