Mit Video: Friedensgutachten 2021 vorgestellt

V.l.n.r.: Conrad Schetter, Nicole Deitelhoff, Claudia Baumgart-Ochse, Tobias Debiel. (c) HSFK/Yvonne Blum

 

Deutschlands führende Friedensforschungsinstitute, unter ihnen das IFSH, haben heute auf der Bundespressekonferenz in Berlin das Friedensgutachten 2021 vorgestellt.
"Europa kann mehr!" Das fordern die vier führenden deutschen Friedensforschungsinstitute, unter ihnen auch das IFSH aus Hamburg, in ihrem aktuellen Friedensgutachten, das sie heute auf der Bundespressekonferenz in Berlin vorgestellt haben. Die EU muss im internationalen Machtgefüge handlungsfähiger werden, um auf globale Herausforderungen mit nicht-militärischen Lösungen reagieren zu können.

Zivile Handlungsspielräume nutzen und eine Corona-Friedensdividende schaffen


EU-intern bedeutet dies, nationalistische Bestrebungen, Demokratieabbau und Missmanagement entschieden anzugehen.
Außenpolitisch gilt es, etwa bei den Konflikten im Donbass und Bergkarabach Maßnahmen zu ergreifen, die die politische Kompromissbereitschaft der beteiligten Akteure vergrößern, ohne grundlegende Prinzipien des Völkerrechts preiszugeben.
Im Verhältnis zum Globalen Süden muss die EU ebenfalls neue Akzente setzen: Sie kann dazu beitragen, Impfstoffe gerecht zu verteilen, die sozioökonomischen Kosten der Pandemie abzumildern und die Armuts- und Ernährungspolitik neu zu justieren. Dazu ist ein radikales Umdenken bei den Militärausgaben nötig: Das Friedensgutachten schlägt vor, die Rüstungs- und Militärausgaben zu senken und so dringend benötigte Mittel für die globale Bekämpfung der Pandemie freizusetzen. Weil pandemiebedingt Steuereinnahmen sinken und Staatshaushalte schrumpfen, braucht die Welt diese Corona-Friedensdividende.

Den Mitschnitt der Bundespressekonferenz von heute Vormittag können Sie auf dem YouTube-Kanal von Phoenix sehen:
https://www.youtube.com/watch?v=p73458bxAi8

Die zentralen Empfehlungen des Friedensgutachtens 2021 an die Bundesregierung und die EU finden Sie in unserer Pressemitteilung und in der Stellungnahme der Herausgeber*innen.

Weitere Informationen zum Friedensgutachten gibt es unter www.friedensgutachten.de.

Im Anschluss an die Bundespressekonferenz stellen die Institute das Friedensgutachten und ihre Empfehlungen an die Politik im Bundeskanzleramt, im Bundespräsidialamt, in verschiedenen Bundesministerien und in den Fraktionen vor.

Darüber hinaus gibt es mehrere öffentliche Online-Veranstaltungen zum Friedensgutachten 2021.
Mehr erfahren Sie auf unserer Veranstaltungsseite.

 


Über das Friedensgutachten
Das Friedensgutachten ist ein gemeinsames Gutachten des Bonn International Center for Conversion (BICC), der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK), des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik (IFSH) und des Instituts für Entwicklung und Frieden (INEF). Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Fachgebieten untersuchen darin internationale Konflikte aus einer friedensstrategischen Perspektive und geben klare Empfehlungen für die Politik.