Der UN-Sicherheitsrat trägt die Hauptverantwortung für die Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit. Allerdings herrscht in der wichtigsten internationalen Institution keine Einigkeit darüber, wie diese Verantwortung konkret wahrgenommen werden sollte.
In Krisensituationen führt dies zu inkohärenten und selektiven Entscheidungen, die oft als Ursache einer geringen Legitimität und Glaubwürdigkeit des Sicherheitsrats verstanden werden. Holger Niemann plädiert in seiner nun erschienenen Dissertation für eine alternative Sichtweise. Sein Buch zeigt auf, dass gerade unterschiedliche Auffassungen der Mitgliedsstaaten über die Verantwortung des Sicherheitsrats die Herausbildung gemeinsamer Normen und Werte in den Vereinten Nationen befördern können.
Der Streit über die normativen Grundlagen des Sicherheitsrats prägen seine Entscheidungen über Frieden und internationale Sicherheit. Fallstudien zu den Krisen im Irak und in Syrien betonen die produktive Kraft dieser Prozesse für die Herausbildung gemeinsamer Werte und Normen im UN-Sicherheitsrat.
Das Buch zeigt damit, dass die Werte und Normen internationaler Organisationen einem steten Wandel unterworfen sind, aber gerade der Streit darüber zentral für ihre Legitimität ist.
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