Rechtsradikale Bewegungsparteien sind ein recht junges Phänomen in Europa. Sie entstehen aus Protesten, sind mit Bewegungen unzertrennbar verbunden und/oder nutzen Proteste strategisch, um sich öffentlichkeitswirksam zu inszenieren. Diese Entwicklungen machen eine analytische Trennung zwischen der Untersuchung von Parteien und Bewegungen zunehmend schwierig. Der Sammelband "Radical Right Movement Parties in Europe" gibt theoretische, methodische und empirische Einblicke, wie mit diesen Entwicklungen umzugehen ist.
IFSH-Rechtsextremismusexperte Maik Fielitz untersucht in seinem Beitrag den Aufstieg der Unabhängigen Griechen (ANEL) von einer kleinen Protestgruppe zum Koalitionspartner der aktuellen Regierung in Griechenland. Er ergründet das Vorgehen der Bewegungspartei im Kontext einer sich wandelnden politischen Landschaft. Obwohl sich die Partei als politisch neutral gibt, kommt Fielitz zu dem Schluss, dass sie eine nationalistische Agenda implementiert und eine Lücke am rechten Rand füllt.
Die Partei sorgt gerade in dieser Woche für erhebliche Schlagzeilen durch ihre restriktive Haltung in der Mazedonienfrage, was die Fortführung der Regierung in Frage stellt.
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