Die demokratischen Fortschritte, die die Welt seit dem Fall der Mauer vor 30 Jahren machte, weichen zunehmend einem Populismus, der nationalistisch und rassistisch liberale Ideale weltweit untergräbt. Er gebärt Demagogen, die Angst ausnutzen, die Gesellschaft spalten und sich dann selbst und ihre einfältigen Antworten zur Lösung komplexer Probleme anbieten. Der gegenwärtige Populismus entlegitimiert internationale Institutionen und verbreitet Misstrauen gegenüber nationalen Institutionen, einschließlich der freien Presse. Seine Anführer kreieren Krisen, um ihre persönliche Macht zu stärken. Demokratische Werte und Freiheiten bleiben dabei auf der Strecke.
Wie wirken sich diese Entwicklungen auf den Frieden und die Sicherheit aus? Wird sich die Geschichte wiederholen und wird sie wieder in einem großen Krieg enden? Sind die Einstellungen und Institutionen, die 70 Jahre für Stabilität durch Machtausgleich standen, weiterhin brauchbar? Wenn ja, wie können sie aufrechterhalten werden, wenn sie doch gleichzeitig die Sorgen und Ängste derer vertreten, die sich von populistischer Rhetorik und Aktion angesprochen fühlen? Dies sind einige der Fragen, denen die Autoren dieser von Volker Franke und Karen Guttieri herausgegebenen Ausgabe nachgehen.