Unser MPS-Studiengang: Eine Erfolgsgeschichte

Dr. Patricia Schneider

2019 besuchten die Studierenden die OSZE und die Atomenergiebehörde in Wien

Im Jubiläumsjahr des IFSH – 2021 – wird es auch für den Master-Studiengang „Peace and Security Studies“ (kurz MPS) ein Jubiläum geben: Im Oktober wird der 20. Jahrgang beginnen!
Das IFSH war 2002 bundesweit das erste wissenschaftliche Institut, das einen Studiengang im Bereich der Friedens- und Konfliktforschung eingeführt hat. Dies war Ausdruck der Überzeugung, dass die sicherheitspolitischen Herausforderungen globales und disziplinübergreifendes Denken notwendig machen und dafür eine gezielte Nachwuchsförderung notwendig ist.

Aufbaustudiengang für Hochschulabsolventinnen und -absolventen aus der ganzen Welt

In zwei Semestern erwerben 20 bis 25 junge Menschen, die bereits ein Studium abgeschlossen haben, theoretisches und praktisches Wissen über Friedensforschung und Sicherheitspolitik. Der Studiengang gehört zum Studienangebot der Universität Hamburg. Die Inhalte der 45 bis 70 Lehrveranstaltungen pro Jahr und die Organisation des Studiengangs koordiniert jedoch das IFSH. Die Beliebtheit des Studiengangs drückt sich auch dadurch aus, dass es meist etwa dreimal mehr Bewerber*innen gibt als Studienplätze. Alleinstellungsmerkmal des MPS-Studiengangs ist seine interdisziplinäre und internationale Ausrichtung.

Kombination aus Theorie und Praxis

Drei Studienreisen führen die Studierenden außerdem nach Berlin in den Bundestag, ins Bundeskanzleramt und zum Zentrum für Internationale Friedenseinsätze, nach Wien zur OSZE und zur internationalen Atomenergiebehörde IAEA sowie nach Brüssel zur NATO und zum EU-Parlament. Über das Programm „Stabilitätspakt Südosteuropa“ des Auswärtigen Amts finanziert gab es einige Jahre hintereinander denkwürdige jährliche Exkursionen gestaltet mit Partneruniversitäten in Bosnien-Herzegowina, Serbien, Kosovo, Montenegro, Kroatien und Mazedonien zu Themen wie Versöhnung oder Sicherheitssektorreform.
Mehr als 400 Studierende haben ihr Studium abgeschlossen. Der Studiengang wurde zudem zwei Mal erfolgreich akkreditiert. Diese Erfolgsgeschichte ist dem Einsatz vieler Beteiligter zu verdanken. Dazu zählen die Studienleitungen mit ihrem großen Einsatz für die Gestaltung des Studiengangs, die Partnergewinnung und die Betreuung Studierender durch Prof. Dr. Dieter S. Lutz, Prof. Dr. Dr. Hans J. Gießmann, Prof. Dr. Götz Neuneck und Prof. Dr. Ursula Schröder als aufeinander folgende Programmdirektoren und Dr. Patricia Schneider, zeitweise vertreten durch Naida Mehmedbegovic Dreilich, als Studienkoordinatorinnen. Erwähnt werden muss auch der unermüdliche Einsatz von Eckhard Schlopsna als Administrator der Studiengangsplattform, weiteren Mitarbeiter*innen aus Verwaltung u.a. für das Bewerbungsverfahren und unserer Bibliothekarin, Ute Runge. Vor allem aber sollte das Engagement der vielen Dozentinnen und Dozenten des Studiengangs hervorgehoben werden. Zahlreiche Mitabeiter*innen des Instituts engagieren sich auf freiwilliger Basis in der Lehre und betreuen Masterarbeiten. Für die Beteiligung der Universität Hamburg am europäischen Studiengang „Human Rights and Democratization“ (Venedig) nimmt das IFSH auch die Lehr-, Betreuungs- und Prüfungsaufgaben wahr.

Die Lehre wird zum festen Bestandteil des IFSH

Damit verkörpert der Studiengang eine Abwendung des IFSH in seiner Geschichte von einem reinen praxiszugewandten Forschungsinstitut hin zu einer systematischen Beteiligung an der Lehre, ergänzt durch ein Doktorand*innenprogramm und aufgebaut durch Förderer wie der Deutschen Stiftung Friedensforschung und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst. Unterstützt wird der MPS-Studiengang inzwischen auch durch den Verein zur Förderung des Instituts für Friedensforschung e.V. (VFIF) zum Beispiel durch die Stiftung von Deutschlandstipendien für Studierende und durch den Alumni-Verein der ehemaligen Studierenden.

Vielfalt durch enge Kooperation mit Partnerinstituten

Getragen wird der Studiengang durch den Kooperationsverbund Friedensforschung und Sicherheitspolitik (KoFrieS), dem mehrere Fakultäten der Universität Hamburg sowie eine Vielzahl von Forschungsinstituten und akademischen Lehreinrichtungen im In- und Ausland angehören. Denn der MPS-Abschluss macht die Absolventinnen und Absolventen auch für sie zu begehrten Fachkräften.
Auch die Herausforderungen der Covid19-Pandemie konnte die Erfolgsgeschichte des Studiengangs nicht unterbrechen: Zwar mussten die Studierenden im Frühjahr 2020 ihre in das Studium integrierte Praxisphase an verschiedensten Residenzinstituten im In- und Ausland sowie die Masterarbeitsforschung, -betreuung und Prüfungen in die digitale Sphäre verlegen, aber auch dies ist gelungen. Auch befanden sich sowohl Wien als auch Brüssel im Lockdown, als eigentlich die Studienexkursionen zu den internationalen Organisationen dort hätte stattfinden sollen, was auch in 2021 die Exkursionen verhindern könnte. Unter Wahrung des gebotenen Abstands konnten die ersten Tage des Wintersemesters im Oktober 2020 noch in Präsenz stattfinden. Ab November stellte die Universität Hamburg den Lehrbetrieb dann jedoch bis auf Weiteres auf digitale Lehre um. Alle Beteiligten zeigten große Flexibilität und Innovationskraft bei der Anpassung an die neue Situation, und die Studierenden konnten ihr Studium bisher mit Erfolg abschließen.

In der nahen Zukunft ist eine Reform des Studiengangs geplant, um den Studiengang weiter zu verbessern, noch enger mit der Universität Hamburg und den Partnern zu verzahnen und fit für die Zukunft zu machen.
Wir freuen uns auf weitere spannende Jahre, um mit Studierenden aller Nationalitäten und Disziplinen sowie mit diversen Arbeitserfahrungen weiterhin in inspirierenden Austausch zu treten und Zusammenhänge von Frieden und Sicherheit gemeinsam zu analysieren und Konfliktbewältigungsstrategien zu entwickeln.