IFSH-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler auf der ISA

Johanna Polle auf der ISA in Toronto.

Ende März war das IFSH mit mehreren Kolleginnen und Kollegen auf der 60. Konferenz der International Studies Association (ISA) in Toronto vertreten.

Holger Niemann nahm an einem Panel teil, das sich mit der Verantwortung internationaler Organisationen befasste.  Ein Thema unter anderem: Wie kann ein neues Verständnis von Verantwortung die Rolle des UN-Sicherheitsrates als Wahrer des Weltfriedens verändern, insbesondere wenn es um transnationale Sicherheitsbedrohungen oder schutzbedürftige Gruppen wie etwa Zivilisten geht? 

Holger Niemann war zudem in einem Panel zur Autorität und Legitimität indigener Gruppen in der globalen Sicherheitspolitik als Chair und Discussant beteiligt. Er diskutierte dort etwa wie soziale Proteste durch indigene Gruppen auf bislang unbeachtete Formen globaler Versicherheitlichung verweisen können und welchen sozialen Sicherheitsrisiken insbesondere indigene Gruppen ausgesetzt sind. Das Panel leistete so einen Brückenschlag zwischen Forschung zu internationaler Sicherheitspolitik, sozialen Bewegungen und zu indigenen Gruppen.

Welchen Beitrag zur Erklärung und Überwindung der aktuellen Klimakrise können die Internationalen Beziehungen liefern? Dieser Frage widmete sich der Roundtable „Critical IR and Global Climate Politics“, an dem Delf Rothe teilnahm. Auf einem weiteren Panel mit dem Titel „Genealogies of bio-technical worlds“ging Rothe den Ursprüngen der Idee vom Anthropozän, des Zeitalters des Menschen, nach. Schließlich diskutierte Rothe auf dem Panel „World Political Compositions" die Bedeutung des Anthropozän-Konzepts für die internationale Sicherheitpolitik.

Johanna Polle stellte ihren Artikel "Drones as Symbols: Making the UK Fit for the Future" vor. Mit vier weiteren Vortragenden diskutierte sie im Rahmen des Panels "Institutions and Agency in International Politics: Overcoming Disciplinary Boundaries" über unterschiedliche empirische Fallstudien, in denen sich eine wandelnde Dynamik zwischen politischen Akteurinnen und Akteuren und ihren Institutionen beobachten lassen. Aus interdisziplinärer Perspektive (Internationale Beziehungen, Politikwissenschaft, Recht und Anthropologie) beleuchtete das Panel die Rückwirkungen dieser empirischen Erkenntnisse auf theoretische Annahmen mit starkem Agency-Bezug.

Und: Auf dem Panel „Taking Alliances Seriously: Unintended and Unanticipated Consequences of Alliance Relationships” präsentierte Ulrich Kühn zusammen mit seinem Ko-Autor Tristan Volpe das Papier “Uninsured Allies: The Consequences of Nuclear Phase Out for International Security”.