Seit den 1950er Jahren ist die Türkei bestrebt, einen Teil ihres Energiebedarfs durch Kernenergie abzudecken. Nach mehreren gescheiterten Versuch, erfolgte zuletzt 2008 ein letzter energiepolitischer Strategiewechsel. 2010 unterzeichnete die Türkei mit Russland einen Vertrag über die nukleare Zusammenarbeit, der es dem russischen Kernbrennstoffunternehmen Rosatom erlaubte, das Kernkraftwerk Akkuyu zu bauen, zu besitzen und zu betreiben.
In ihrem Artikel für das Bulletin of Atomic Scientists analysieren Valeriia Gergiieva, Visiting Research Fellow am IFSH, und Ali Alkis (Hacettepe Universität) die Herausforderungen der Türkei bei der Entwicklung ihrer zivilen Kernenergie sowie die engen Beziehungen zum russischen Unternehmen Rosatom.
Nach Ansicht der Autor:innen macht sich die Türkei stark von russischer Technologie abhängig. Dies löse nicht das Problem der Energieabhängigkeit von russischem Gas, sondern schaffe im Gegenteil nur eine weitere Abhängigkeit.
Valeriia Gergiieva und Ali Alkis kommen zu dem Schluss, dass es für die Türkei immer noch möglich ist, die Risiken durch eine engere Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) und eine Diversifizierung der Anbieter für künftige Kernkraftwerke zu mindern.
Mehr über den langen Weg der Türkei zur zivilen Nutzung der Kernenergie können Sie hier im englischsprachigen Bulletin of Atomic Scientists lesen.