Zukünftige Sicherheitspolitik: IFSH-Direktorin diskutiert mit Verteidigungsminister Pistorius und Bürgermeister Tschentscher

IFSH-Direktorin Prof. Dr. Ursula Schröder hielt die Eröffnungsrede und diskutierte anschließend mit MdB Falko Droßmann (li.), Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius und Bürgermeister Peter Tschentscher (re.). (c) IFSH

Wie muss unsere Sicherheit neu gedacht und geplant werden? Um diese Frage ging es am 19. September bei einer öffentlichen Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Ursula Schröder, Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius, Hamburgs Erstem Bürgermeister Peter Tschentscher und dem Bundestagsabgeordneten Falko Droßmann. Die Veranstaltung war Teil des Festivalprogramms "Könnt' Ja Gut Werden“ und stieß auf großes Interesse der Hamburgerinnen und Hamburger. Die Zuschauerreihen im „Jupiter“ in der Hamburger Mönckebergstraße waren voll besetzt. Eingeladen hatten die SPD-Bürgerschaftsfraktion und die JUSOS Hamburg.

In Zeiten multipler Krisen Sicherheitspolitik ganzheitlicher denken

Bevor es in die Diskussion ging, hielt die wissenschaftliche Direktorin des IFSH die Eröffnungsrede. Darin hob sie hervor, warum die künftige deutsche und europäische Sicherheitspolitik umfassender gedacht werden sollte und verwies auf eindrückliche Zahlen: 2023 sei nicht nur das Jahr mit einem Höchstmaß an Gewaltkonflikten und einem Höchststand bei den weltweiten Waffenexporten gewesen, sondern auch das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Deshalb sollte die künftige Sicherheitspolitik nicht nur das „Wo vor“ und „Wo gegen“ adressieren und sich ausschließlich auf Verteidigungsfähigkeit konzentrieren, sondern z.B. auch die Generationengerechtigkeit mitdenken, appellierte die Wissenschaftlerin. 

Schutz vor Bedrohungen nicht nur Aufgabe des Staates: Bevölkerung einbeziehen

Die sicherheitspolitischen Herausforderungen unserer Zeit müssten ressortübergreifend behandelt werden, die Zusammenarbeit von Bund und Ländern enger miteinander verzahnt werden. Zudem müsse neu verhandelt werden, wie die Gesellschaft stärker einbezogen werden könne, etwa beim Katastrophenschutz und den Freiwilligendiensten. Dabei müsse die Politik mutig genug sein zu kommunizieren, dass sich etwas ändern werde und was der Bevölkerung zugemutet werden müsse, schloss die Friedensforscherin.